Zucht Viperngeckos

Zucht von Hemidactylus imbricatus

Die Zucht von Hemidactylus imbricatus in Gefangenschaft kann ein spannendes, aber herausforderndes Unterfangen sein. Diese Art hat spezifische Ansprüche an Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Fortpflanzungsbedingungen. Hier sind die wichtigsten Aspekte zur erfolgreichen Nachzucht:

Fortpflanzung

  • Sexuelle Reproduktion: Hemidactylus imbricatus vermehrt sich auf sexuellem Weg. Weibchen legen in der Regel zwei Eier pro Gelege, und unter optimalen Bedingungen können sie mehrmals im Jahr Eier ablegen.
  • Paarungsverhalten: Männchen zeigen oft ein ausgeprägtes Balzverhalten, das sich durch Vibrationen, Schwanzwackeln und sanfte Bisse äußert. Weibchen signalisieren ihre Paarungsbereitschaft durch passives Verhalten oder leichtes Zurückweichen, ohne zu flüchten.

Zuchtvorbereitungen

  • Winterruhe: Um die Fortpflanzung anzuregen, kann eine leichte Winterruhe hilfreich sein. Eine Absenkung der Temperatur auf etwa 22–24°C für 6–8 Wochen mit reduzierter Fütterung simuliert die natürlichen Bedingungen.
  • Erhöhte Aktivitätsphase: Nach der Winterruhe sollten Temperatur und Luftfeuchtigkeit allmählich erhöht werden. Temperaturen von 28–32°C am Tag und eine regelmäßige Befeuchtung fördern das Fortpflanzungsverhalten.

Eiablage

  • Eiablagebedingungen: Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in geschützten Bereichen wie Felsspalten, Rindenstücken oder in einer feuchten Substratschicht. Eine Mischung aus Sand und Lehm mit leicht erhöhter Feuchtigkeit ist ideal.
  • Verstecke: Die Bereitstellung von Versteckmöglichkeiten (z. B. Korkröhren, Steinhöhlen) ist wichtig, da die Weibchen abgelegene Orte zur Eiablage bevorzugen.

Inkubation

  • Temperatur & Luftfeuchtigkeit: Die Eier sollten bei etwa 27–29°C inkubiert werden. Eine Luftfeuchtigkeit von 70–80% ist entscheidend für eine gesunde Entwicklung der Embryonen.
  • Inkubationsdauer: Die Inkubation dauert etwa 50–80 Tage, abhängig von Temperatur und Feuchtigkeitsbedingungen. Höhere Temperaturen können die Entwicklung beschleunigen, jedoch sollte eine Überhitzung vermieden werden.

Aufzucht der Jungtiere

  • Schlupf: Die frisch geschlüpften Geckos sind sehr klein und benötigen ein separates Aufzuchtterrarium mit ähnlichen Bedingungen wie die adulten Tiere, jedoch mit zusätzlichen Verstecken und einer stabileren Feuchtigkeitsregulierung.
  • Ernährung: Die Jungtiere sollten mit kleinen Insekten wie Mikroheimchen, Springschwänzen oder Fruchtfliegen gefüttert werden. Eine regelmäßige Supplementierung mit Kalzium- und Vitaminpräparaten ist essenziell für ein gesundes Wachstum.

Weitere Zuchtüberlegungen

  • Trennung der Geschlechter: Männchen sollten außerhalb der Paarungszeit getrennt gehalten werden, da sie territorial sein können.
  • Gesundheitskontrolle: Eine regelmäßige Überprüfung auf Verletzungen, Parasiten oder Mangelerscheinungen ist wichtig für eine erfolgreiche Nachzucht.
  • Genetische Vielfalt: Um Inzuchtprobleme zu vermeiden, ist es ratsam, Tiere aus verschiedenen Herkunftslinien zu verpaaren.

Die Zucht von Hemidactylus imbricatus kann mit der richtigen Pflege und unter optimalen Bedingungen erfolgreich sein. Geduld und eine genaue Beobachtung der Tiere sind entscheidend, um gesunde Nachkommen zu erhalten.