Zucht 

Zucht von Gekko vittatus (Gestreifter Baumgecko)

Gekko vittatus, auch als gestreifter Baumgecko bekannt, ist eine faszinierende und robuste Geckoart aus Südostasien, insbesondere Neuguinea und den umliegenden Inseln. Diese Geckos sind für ihre charakteristische weiße oder cremefarbene Rückenlinie bekannt, die sich von der Schnauze bis zur Schwanzspitze erstreckt. Die Zucht von Gekko vittatus erfordert spezifische Kenntnisse über ihre Haltung und Bedürfnisse.

Allgemeines zur Fortpflanzung:

Gekko vittatus ist eierlegend und erreicht die Geschlechtsreife in der Regel im Alter von etwa 12-18 Monaten. Weibchen legen in der Regel 1-2 Eier pro Gelege, die hartschalig und an festen Untergründen angeheftet sind. Die Tiere sind während der Paarungszeit aktiv und zeigen charakteristisches Balzverhalten.

Zuchtvorbereitungen:

  1. Haltungsgruppe:

    • Ein harmonisches Paar (1 Männchen und 1 Weibchen) eignet sich am besten für die Zucht.
    • Mehrere Weibchen können mit einem Männchen zusammengehalten werden, jedoch sollte man Männchen nicht gemeinsam halten, da es zu aggressivem Verhalten kommen kann.
  2. Terrarium:

    • Größe: Für ein Paar ist ein Hochterrarium mit den Mindestmaßen 60x40x80 cm (LxBxH) notwendig. Größere Terrarien sind vorzuziehen.
    • Einrichtung: Kletteräste, Bambusröhren, Korkrinden, und Pflanzen bieten Versteckmöglichkeiten und Eiablageplätze.
    • Temperatur: Tagsüber 28-30°C mit lokalen Spots bis 35°C. Nachts sollte die Temperatur auf 22-24°C absinken.
    • Luftfeuchtigkeit: Tagsüber 60-70%, nachts bis zu 80%. Regelmäßiges Sprühen ist erforderlich.
  3. Fütterung:

    • Vor der Paarung sollte das Weibchen optimal gefüttert und mit Kalzium- und Vitaminpräparaten versorgt werden, um die Eiproduktion zu unterstützen. Geeignete Futterinsekten sind Grillen, Heimchen, Schaben und Fliegen.

Paarung und Eiablage:

  • Balzverhalten:

    • Männchen zeigen ein auffälliges Balzverhalten, das durch lautes Zirpen und Kopfnicken gekennzeichnet ist. Wenn das Weibchen paarungsbereit ist, erfolgt die Paarung.
  • Eiablage:

    • Die Weibchen legen 1-2 Eier pro Gelege. Die Eier werden oft an festen Oberflächen wie Bambus, Kork oder Glas angeheftet. Es ist wichtig, potenzielle Eiablageplätze bereitzustellen.
    • Die Eiablage erfolgt meist 2-4 Wochen nach der Paarung. Weibchen können mehrere Gelege pro Fortpflanzungssaison ablegen, etwa alle 4-6 Wochen.

Inkubation:

  1. Entnahme der Eier:

    • Wenn möglich, sollten die Eier vorsichtig entfernt und in einen Inkubator überführt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Eier in der ursprünglichen Position bleiben, da ein Drehen der Eier den Embryo schädigen kann.
  2. Inkubationsbedingungen:

    • Temperatur: 26-28°C.
    • Luftfeuchtigkeit: 60-80%. Ein Substrat aus Vermiculit oder Perlit eignet sich zur Inkubation.
    • Inkubationsdauer: 60-90 Tage, abhängig von der Temperatur.
  3. Geschlechtsbestimmung:

    • Es gibt Hinweise darauf, dass die Inkubationstemperatur das Geschlecht beeinflussen könnte, dies ist jedoch nicht abschließend bestätigt.

Aufzucht der Jungtiere:

  1. Schlupf:

    • Die Jungtiere sind etwa 5-6 cm groß und besitzen bereits die charakteristische Rückenlinie.
  2. Terrarium für Jungtiere:

    • Größe: Ein kleines Aufzuchtterrarium von 30x30x40 cm ist für 2-3 Jungtiere geeignet.
    • Einrichtung: Äste, Verstecke und Kletterstrukturen sollten vorhanden sein.
    • Temperatur: 28-30°C tagsüber, nachts 22-24°C. Luftfeuchtigkeit: 60-70%.
  3. Ernährung:

    • Die Jungtiere können sofort kleine Futterinsekten wie Fruchtfliegen, Mikroheimchen oder kleine Grillen fressen.
    • Ergänzungen: Regelmäßige Bestäubung der Futtertiere mit Kalzium und Vitaminen ist essenziell, um Wachstumsstörungen zu vermeiden.
  4. Entwicklung:

    • Jungtiere wachsen schnell und sollten nach etwa 6 Monaten in ein größeres Terrarium umgesiedelt werden. Die Geschlechtsreife wird mit etwa einem Jahr erreicht.

Weitere Überlegungen:

  1. Stressvermeidung:

    • Gekko vittatus ist relativ scheu und empfindlich gegenüber Stress. Achten Sie darauf, die Tiere möglichst wenig zu stören, insbesondere während der Eiablage.
  2. Inzucht vermeiden:

    • Verwenden Sie möglichst unverwandte Tiere für die Zucht, um genetische Vielfalt zu gewährleisten.
  3. Gesundheitsvorsorge:

    • Kontrollieren Sie die Tiere regelmäßig auf Parasiten und allgemeine Gesundheitsprobleme. Eine ausgewogene Ernährung ist essenziell für die Zuchterfolge.

Zusammenfassung:

Die Zucht von Gekko vittatus ist bei richtiger Haltung und Pflege erfolgreich möglich. Wichtig sind eine artgerechte Umgebung, geeignete Eiablageplätze und eine sorgfältige Inkubation der Eier. Mit den richtigen Bedingungen und etwas Geduld kann diese interessante Geckoart erfolgreich nachgezogen werden.