Zucht

 

Stenodactylus sthenodactylus ist eine Geckoart aus der Familie der Gekkonidae, die in den trockenen Regionen Nordafrikas, insbesondere in der Sahara, beheimatet ist. Diese Art ist bekannt für ihre Robustheit und die relativ unkomplizierte Zucht, wenn ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Hier sind die wesentlichen Informationen zur Zucht von Stenodactylus sthenodactylus.

Fortpflanzung:

Stenodactylus sthenodactylus ist eine eierlegende Geckoart, die in Gefangenschaft relativ leicht zu züchten ist, wenn die Bedingungen stimmen. Die Tiere erreichen in der Regel mit etwa 1-2 Jahren die Geschlechtsreife, abhängig von ihrer Ernährung und den Haltungsbedingungen.

  • Paarung: Die Paarung erfolgt sexuell. Männchen suchen während der Fortpflanzungszeit aktiv nach Weibchen. Die Paarung erfolgt in der Regel in der Dämmerung oder in der Nacht, wenn die Tiere am aktivsten sind. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen in der Regel zwei Eier pro Gelege ab.

Zuchtvorbereitungen:

  1. Winterruhe: Eine Winterruhe ist für Stenodactylus sthenodactylus nicht zwingend erforderlich, aber eine kurze Ruhephase (ca. 4-6 Wochen) bei niedrigeren Temperaturen von etwa 22-24°C kann die Fortpflanzung anregen. Während dieser Zeit sollte die Ernährung reduziert und die Beleuchtung kürzer gehalten werden, um einen natürlichen saisonalen Zyklus zu simulieren.

  2. Aktivierungsphase: Nach der Winterruhe oder zu Beginn der wärmeren Monate, wenn die Temperaturen wieder auf 28-32°C steigen, wird die Fortpflanzung stimuliert. In dieser Zeit sollten auch die Luftfeuchtigkeit und die Beleuchtung so angepasst werden, dass sie den natürlichen Bedingungen der Tiere entsprechen.

Eiablage:

  • Eiablagebedingungen: Das Weibchen von Stenodactylus sthenodactylus legt in der Regel zwei Eier pro Gelege. Diese Eier sind weichschalig und benötigen eine feuchte Eiablagegegend. Geeignet sind feuchte Töpfe oder Eierbehälter, die mit Vermiculit, Torf oder feuchtem Sand gefüllt sind. Der Platz sollte sicher und ungestört sein, damit das Weibchen seine Eier ablegen kann.

  • Verstecke: Mehrere Eiablageplätze sollten im Terrarium vorhanden sein, um das Weibchen dazu zu ermutigen, die Eier an einem sicheren Ort abzulegen. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit (50-70%) in der Umgebung kann helfen, die Bedingungen für die Eiablage zu verbessern.

Inkubation:

  • Inkubationstemperatur: Die Inkubationstemperatur für die Eier von Stenodactylus sthenodactylus sollte konstant bei etwa 28-30°C liegen. Dies gewährleistet eine gleichmäßige und gesunde Entwicklung der Eier. Zu niedrige Temperaturen können die Inkubation verzögern, während zu hohe Temperaturen das Wachstum der Embryonen schädigen können.

  • Inkubationszeit: Die Inkubationszeit für diese Art beträgt in der Regel zwischen 60-90 Tagen, abhängig von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Eine höhere Luftfeuchtigkeit im Inkubationsbereich ist hilfreich, um die Schalenentwicklung der Eier zu fördern.

Aufzucht der Jungtiere:

  • Schlupf: Nach der Inkubation schlüpfen die Jungtiere, die etwa 3-4 cm groß sind. Sie benötigen ein eigenes, kleines Aufzuchtterrarium, das hohe Temperaturen von etwa 28-30°C und eine moderate Luftfeuchtigkeit von 50-60% bietet. Eine separate Beleuchtung mit UVB-Lichtern und ein Versteckbereich sind ebenfalls notwendig.

  • Ernährung: Die Jungtiere können von Anfang an mit kleinen Futterinsekten wie Mikroschaben, Mikrogillen oder Mikroheimchen gefüttert werden. Es ist wichtig, die Futtertiere mit Kalzium und Vitaminpräparaten zu bestäuben, um eine gesunde Knochenentwicklung zu fördern und Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Weitere Zuchtüberlegungen:

  1. Trennung der Geschlechter: Männchen können während der Fortpflanzungszeit territorial werden und sind gegenüber anderen Männchen aggressiv. Daher sollte jedes Männchen nur mit mehreren Weibchen gehalten werden, um Kämpfe zu vermeiden und eine harmonische Fortpflanzung zu gewährleisten.

  2. Vermeidung von Inzucht: Inzucht sollte vermieden werden, um genetische Defekte und gesundheitliche Probleme zu verhindern. Es ist ratsam, verschiedene Zuchtlinien zu kombinieren, um gesunde Nachkommen zu erhalten.

  3. Gesundheit der Zuchttiere: Achten Sie darauf, dass die Zuchttiere gesund sind und keine Anzeichen von Krankheit oder Parasitenbefall aufweisen. Eine ausgewogene Ernährung und die richtige Haltungsumgebung sind entscheidend für den Erfolg der Zucht.

  4. Eierkontrolle: Überprüfen Sie die Eier regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie nicht beschädigt oder von Schimmel befallen sind. Ein moderat feuchtes Inkubationssubstrat und die richtige Temperatur sind entscheidend, um die Eiqualität zu erhalten.

Zusammenfassung:

Die Zucht von Stenodactylus sthenodactylus ist bei richtiger Haltung und Pflege relativ unkompliziert. Die Tiere benötigen eine konstante Temperatur von 28-30°C für die Fortpflanzung, eine geeignete Eiablagegegend, und eine konstant hohe Inkubationstemperatur. Jungtiere können problemlos aufgezogen werden, wenn sie mit kleinen Futterinsekten versorgt werden und die nötige Pflege erhalten. Indem man die richtigen Zuchttechniken beachtet und die Tiere gesund hält, kann man eine erfolgreiche Zucht dieser faszinierenden Geckos erreichen.


Verhalten und mehr...

 

Diese kleine Geckoart (Grösse ca. 9 cm, wobei hier die Männchen meist deutlich kleiner als die Weibchen sind) ist ein nachtaktives Gruppentier. Einzelhaltung sollte deshalb vermieden werden. 

Sie können in Gefahrensituationen ihren Schwanz abwerfen, der wieder nachwächst.

Bei Gefahr oder Anlockung der Weibchen können Dünnfinger-Geckos mäuseähnliche Piepstöne von sich geben. 

Eine 8-10 wöchige Winterruhe von Dezember bis März ist empfehlenswert. Erreichen kann man die indem man die Beleuchtung langsam Stunde für Stunde auf ca. 4-5 Stunden täglich reduziert, so wird die Nahrungsaufnahme auf ein Minimum reduziert und die Winterruhe beginnt. Die Dünnfinger-Geckos fressen zwischendurch aber trotzdem gerne, deshalb unbedingt weiter Futtertiere anbieten.


Nach der Winterruhe kommt die Paarungszeit.

Nach wenigen Tagen kann man beim Weibchen schon die Eier im Bauch erkennen. Nach ca. 14-21 Tagen werden 1-2 Eier in einem feuchten Bereich gelegt. Die Jungtiere gedeihen bei 27-29° C und einer Luftfeuchtigkeit von 60-80% und schlüpfen nach ca. 60-70 Tagen.


Diese sollten getrennt aufgezogen werden (geeignet sind Plastikdosen mit Küchenpapier als Bodengrund, 1/4 WC-Papierrolle als Unterschlupf und 1 Deckel einer Petflasche als Wasserschüssel). Einige Jungtiere fressen schon nach der Übersiedlung, andere erst 3-4 Tage später.


Gesundheit: 

Geckos sind eigentlich sehr robuste Tiere, trotzdem kann es ab und zu zu Krankheiten kommen. Hier mal ein paar Probleme die auftreten könnten:

 

Verfettung: Durch Überangebot oder falsche Nahrung kann es schnell zur Verfettung kommen, die für Geckos tödlich enden kann. Hier heisst es, unbedingt Futtermenge reduzieren oder Futter wechseln.

 

Häutungsprobleme: Entstehen bei zu trockener Haltung, Wenn man die Luftfeuchtigkeit erhöht, ist das Problem bald gelöst. Lösen sich die Hautreste nicht nach 2 Tagen ab, sollte man den Gecko in lauwarmen Wasser baden, um die Haut komplett zu entfernen, da sonst beispielsweise die Zehen abgeschnürt werden könnten und absterben.

 

Milbenbefall: Wenn man im Bereich von Augen, Ohren, Achseln rote, 1-2mm grosse Milben entdeckt, sollte man zur Behandlung einen Tierarzt aufsuchen. Auch die Einrichtungsgegenstände müssen behandelt werden.

 

Würmer: Kann man relativ schnell im Kot entdecken, auch hier hat der Tierarzt das richtig Mittel und auch hier gilt, Einrichtung reinigen und gut desinfizieren.

 

Kleine Wunden: Diese heilen im Normalfall ganz von alleine wieder. Man muss aber darauf acht geben, dass kein Dreck in der Wunde verbleibt. Übrigens kann auch bei Geckos eine dünne Schicht Bepanthen auf der Wunde helfen, dass diese heilt. Bei grösseren Wunden und wenn eine Wunde nicht abheilen will, unbedingt zum Tierarzt.

 

Bakterien: Anhand einer Kotprobe kann schnell herausgefunden werden, von welchen Bakterien das Tier befallen ist.

 

Verdauungsprobleme: Beim Gecko werden diese meistens durch schlechte Ernährung ausgelöst. Bei Durchfall oder Erbrechen unbedingt den Tierarzt konsultieren. Hat das Tier Sand gefressen, kann ein Bad in lauwarmen Wasser mit leichter Bauchmassage hilfreich sein.

 

Mangelerscheinungen: Rachitis kann auftreten, wenn zu wenig Calcium oder Vitamine verabreicht wurden.

Quelle: https://danys-tierwelt.jimdofree.com/reptilien/d%C3%BCnnfinger-geckos/