Zucht

Geschlechtsunterschiede:

Weibchen sind kleiner als Männchen. Sie haben einen schmaleren Kopf und Nacken. 
Auch die Weibchen besitzen Präanalporen die V-förmig über der Kloake erkennbar sind. Jedoch sind diese kaum sichtbar.

Das Männchen besitzt größere, deutlich erkennbare Präanalporen als ein Weibchen. Mit diesen markiert das Männchen sein Revier. Der Hemipenis in Form von zwei nebeneinander liegenden Schwellungen unterhalb der Kloake zu erkennen. Männchen sind größer als Weibchen und haben einen breiteren Kopf/ Nacken

 

Inkubationsbehälter

Hier gibt es im Grunde nur 2 Varianten. Bei der einen liegen die Eier im Brutsubstrat, bei der Anderen ist ein Locheinsatz dazwischen, auf dem die Eier liegen. Der Locheinsatz hat den Vorteil, dass das Brutsubstrat klatschnass sein kann und den Eiern nicht schadet. Bei der anderen Methode darf man das Substrat nicht überfeuchten, weil die Eier Wasser ziehen und dadurch reissen können.

Heimchendosen

Heimchendosen verwendete man zuerst, mangels Alternativen.
Man bekommt sie gratis beim Futterkauf und fast alle Inkubatoren sind auf sie geeicht. z.B. der Bruja 400 fasst 9 Dosen.

Verpackungsbecher

Die 200ml Variante eignet sich hervorragend für die geschlossene Inkubation von genau einem Gelege. So kann man keine Jungtiere vertauschen. Ich selbst verwende sie seit 3 Jahren erfolgreich.

Egg Incubation Tray

Diese Weiterentwicklung des ''GEO'' passt in runde Verpackungsbecher mit 11,6 x 4,5cm und 250ml Fassungsvermögen. Die Eier liegen nicht auf dem Brutsubstrat und werden geschlossen inkubiert.

S.I.M. Container

Der SIM Container war die Erstentwicklung eines Behälters für die geschlossene Inkubation ohne dass die Eier Kontakt zum Brutsubstrat haben.

Er passt NICHT in den Bruja!!! (zu hoch)

Micro Incubator

Eigentlich ein Incubator für sich alleine, kann man ihn jedoch trotzdem im Inkubator nutzen. Im selben Prinzip wie der GEO oder der S.I.M. Container liegen die Eier hier nicht auf dem Brutsubstrat.


Brutsubstrate

Brutsubstrate gibt es viele und alle haben Vor- und Nachteile. Vermiculite wird schnell zu nass und dann schimmeln die Eier, oder es wird nach 1 Woche schon zu trocken dass ihr ständig nachfeuchten müsst. Außerdem klebt es am Jungtier, wie auch Perlite. Letzteres ist relativ scharfkantig und irgendwie komisch zu händeln. Kokoshumus ist nichts auf Dauer und schimmelt schnell ...  

Ich liste euch jetzt einfach mal die gängigen Substrate mit all ihren Pro und Contras auf. Welches Ihr benutzt, bleibt euch überlassen. Macht hier einfach eure eigenen Erfahrungen.

 

Seramis

Für mich nach 10 Jahren die eierlegende Wollmilchsau unter den Brutsubstraten. Es entzieht den Eiern kein Wasser und schimmelt nicht. Bitte verwendet nur das Seramis für Zimmerpflanzen.
Es klebt nicht an den Jungtieren.

Perlite

Perlite kennen wir als Zusatz in Orchideenerde oder als Dämmschüttung vom Bau (Perligran)
Es ist rein natürlich und nimmt nur begrenzt Wasser auf (überwässern geht hier nicht). Leider klebt es an den geschlüpften Jungtieren und ist ziemlich rauh.

Vermiculite

Vermiculite ist ein Tonmineral was leider sehr viel Wasser aufnimmt. Man muss es stufenweise anfeuchten und immer wieder ausdrücken um den Wasserstatus zu prüfen. Leider haftet es am Jungtier und färbt ab. (Idealzustand siehe Foto)

Vermiculite + Perlite

Diese Mischung umgeht den Nachteil des Vermiculites, da Perlit die überschüssige Feuchtigkeit aufnimmt und gleichmäßig wieder abgibt. Gemischt wird 50/50. Vermiculite kann man auch mit Seramis mischen oder Seramis mit Perlite. 

Kokoshumus

Das Notfallsubstrat wenn man gerade nichts anderes zur Hand hat. Man muss jedoch aufpassen, ständig nachfeuchten aber auch wieder nicht zu viel. Es nimmt wie Vermiculite zu viel Wasser auf und das Junge würde im Ei ertrinken.


Vorbereiten der Inkubationsbehälter

Vermiculit bei idealer Feuchtigkeit

Die Inkubationsbehälter füllt man ca. 2,5cm hoch mit dem Brutsubstrat. Bei offener Inkubation eher 3-4cm.

Perlite und Seramis kann man trocken einfüllen und nach Bedarf anfeuchten. Ein zu viel an Wasser kann man einfach wieder herausschütten. Vermiculite und Kokoshumus lässt man zuvor in einem Eimer Wasser saugen und presst den Überschuss aus, bevor man es in die Behälter füllt. Wenn kein oder nur noch kaum Wasser heraustropft und es so ''reisst'' wie im Foto, ist die Konsistenz richtig. Aber bitte nachfeuchten nicht vergessen, Vermiculit braucht nach 2-3 Tagen nochmal etwas Wasser.

PS: So wie meine Hand im Bild glitzert, färbt Vermiculit auch auf die frisch geschlüpften Jungtiere ab.

 


Bei Seramis und Perlite könnt ihr euch nach den unteren Bildern richten.

Ist es zu trocken, bleiben die Dellen für die Eier nicht in Form und zu viel Wasser würde sich unten am Boden des Behälters sammeln.

Ideal feucht ist es, wenn eine kleine Pfütze den Boden fast komplett bedeckt wie in Bild 4.

Bild 1 - Substrat wird zu trocken

Brutsubstrat wird bereits zu trocken. Nachfeuchten ist in den nächsten Tagen erforderlich.

Bild 2- Substrat nachbefeuchtet

Nachbefeuchtetes Brutsubstrat.

Die Dellen bleiben wie gegraben und man sieht die Feuchtigkeit.

 

Bild 3 - Grenzwertige Feuchtigkeit

Ansicht von unten zu Bild 1. Substrat hat noch etwas Reservewasser auf dem Boden.

Bild 4 - Nachbefeuchtetes Brutsubstrat

Ansicht von unten zu Bild 2. Nachbefeuchtetes Substrat mit etwas Reservewasser am Boden.

Hier ist übrigens gut beraten wer einen Schritt voraus denkt und den Inkubator gleich mit gefüllten Dosen voll macht. Das spart einem weitere Arbeit wenn alle 2 Wochen neue Eier da sind. Braucht man am Ende nicht alle Dosen, lässt man das Substrat einfach trocknen, verschließt den Behälter wieder und verwendet ihn im Folgejahr.

Bei offener Inkubation erzielt man mit einem voll gefülltem Inkubator auch eine konstantere Luftfeuchtigkeit im Gerät.


Inkubationsmethoden

Jetzt habt ihr hoffentlich den Inkubator, die Brutbehälter und das Substrat gewählt.
Eine Frage bleibt aber noch offen. Wie wollt ihr inkubieren?

 

Offene Inkubation:

Hierfür benötigt ihr 70-90% Luftfeuchte im Inkubator selbst. Dies wird durch Befüllen der Wasserrinnen im Gerät und durch die Feuchtigkeit des Brutsubstrates erreicht.

In der Regel verwendet man hier Heimchendosen, bei denen man den Deckel schräg auflegt damit kein Kondenswasser auf die Eier tropft. Eine Aktenklammer ist hier ein praktischer Helfer oder man hängt wie im Bild einen Zettel mit den Ablagedaten über die Kante.

Auch die komplett offene Inkubation ohne Deckel ist möglich.

 

Nachteile:

  • Hoher Pflegeaufwand durch ständige Kontrolle der Luftfeuchte, der Substratfeuchtigkeit und das ständige Nachfüllen der Wasserrinne
  • Jungtiere entwischen aus den offenen Boxen und aus dem Inkubator wenn man diesen öffnet, laufen im Inkubator umher, können im Wasserbehälter ertrinken.
  • Die Eier schimmeln leicht wenn das Klima nicht passt oder fallen ein
  • Der Bruja Inkubator ist mit gefüllter Wasserrinne nicht transportierbar
  • Und der Supergau: Haltet mal die Jungtiere auseinander, wenn mehrere aus verschiedenen Boxen gleichzeitig schlüpfen und im Inkubator herumlaufen.

Allein schon der letzte Punkt ist einer der Gründe weshalb man heute nicht mehr offen inkubiert.


Geschlossene Inkubation:
Hier bleibt der Brutbehälter geschlossen und lüftet lediglich durch ein 2-3mm großes Loch im Deckel. Dieses bringt man mit einer Lochzange oder einem heißen Metall- Schaschlikspieß zu Stande. Das Loch sollte nicht über den Eiern sein, da sich hier Kondenswasser sammeln und auf sie herabtropfen kann. Der GEO und der SIM Container funktionieren auch nach diesem Prinzip, nur passt der SIM leider nicht in den Bruja Inkubator.

Vorteile:

  • Kein freies Wasser im Inkubator nötig
  • Keine Kontrolle der Luftfeuchtigkeit im Inkubator nötig
  • Luftfeuchte reguliert sich selbst in den Behältern durch das feuchte Substrat (gelegentlich nachfeuchten)
  • Kein Entwischen der Jungtiere möglich
  • Stapeln der Brutbehälter möglich

Der oben genannte Microinkubator ist für sich schon ein kleiner Inkubator nach dem geschlossenen Prinzip, den man einfach an eine warme Stelle im oder aufs Terrarium legt. Er kann aber auch wie der GEO in einem Inkubator verwendet werden. 

Es gibt bei der geschlossenen Inkubation keine Nachteile!


Die Ostereiersuche

Nun haben wir den Inkubator, die gefüllten Brutbehälter und uns für eine Inkubationsmethode entschieden. Bleibt uns nur noch abzuwarten bis die Ladys ihre Eier legen.

Ist die Ablagebox durchsichtig, haltet sie hoch und guckt darunter, auch gerne wenn das Weibchen noch drin sitzt. Oft liegen die Eier am Boden oder an der Seite und können so geortet werden. Ansonsten liegen sie oft dort, wo der höchste Haufen Substrat aufgeschoben wurde. Buddelt sie einfach vorsichtig mit den Fingern aus. Wichtig ist die Eier nicht unnötig zu drehen, denn die Keimscheibe wächst in den ersten Stunden nach der Ablage oben fest und der Dotter sinkt nach unten. Anmerkung: Drehen kann man sie aber es muss ja nicht unbedingt sein. Geht auch ohne.


Unbefruchtet - Befruchtet?

Ob die Eier befruchtet sind, erkennt man am Vorhandensein der rosafarbenen Keimscheibe, welche man bei durchleuchten mit einer Taschenlampe gut erkennen kann. Dazu einfach von unten eine kleine LED Schlüsselanhänger Taschenlampe direkt an das Ei halten und von oben hindurch blicken. Manchmal ist die Keimscheibe sehr gut erkennbar und manchmal fast gar nicht und manchmal, kann sie sich während den ersten Tagen der Inkubation erst bilden.

 

Das macht es für Zuchtanfänger oft sehr schwer befruchtete Eier zu erkennen.

 

Keimscheibe deutlich erkennbar

Links: Befruchtet / rechts: Unbefruchtet

4x befruchtet (Keimscheiben)

Keimscheibe liegt unten, dadurch Ei komplett rot.


in diesem Bild seht ihr unbefruchtete Eier aller Art. Das gelbe, dritte Ei von Rechts ist ein Wachsei. Das Weibchen legt sie meistens nicht in der Ablagebox, sondern einfach auf dem Boden in der Kotecke. Instinktiv spüren die Tiere ja, dass das keine normalen Eier sind und machen sich erst gar nicht die Mühe nach einem Ablageplatz zu suchen. Wachseier besitzen keine weiße Eihülle und haben deshalb die Farbe des Eidotters. Es ist im Grunde nichts anderes als der reine Eidotter.

Als Wachseier werden fälschlich oft alle unbefruchteten Eier bezeichnet. Unbefruchtet ist jedoch der Überbegriff und Wachseier sind nur eine Art unbefruchteter Eier. Hier der Unterschied:

  • Unbefruchtete Eier sind weich, schwabbelig und beim Durchleuchten mit einer gelben Flüssigkeit gefüllt ohne sichtbare Keimscheibe. Sie schimmeln auch sehr schnell wenn man sie in den Inkubator gibt.
  • Wachseier sind hart, wachsig anzufassen und zerfließen bei Wärmeeinwirkung zu einem Häufchen blasiger, fettiger Substanz (wie Wachs eben).

Umlagern der Eier in die Inkubationsbehälter

Das Thema ist schnell abgehakt, denn wir haben die Behälter ja schon fertig gefüllt im Inkubator stehen.

Formt lediglich noch die Dellen für die Eier damit sie nicht herumrollen, wenn ihr die Behälter bewegt und feuchtet ggf. das Substrat nochmal nach. In diese Dellen legt ihr dann die Eier, Deckel zu, fertig.

Wichtig! Der Deckel darf die Eier nicht berühren!

 

Auf die Deckel schreibt ihr mit einem wasserfesten Stift das Ablagedatum und natürlich den Namen oder die Farbform des Weibchen bzw. die der Eltern. Sonst wisst ihr ja nicht welche Farbformen euch bei Schlupf erwarten und wie lange der Schlupf noch dauert.

Packt die ersten Behälter vorne in den Inkubator, dann schlüpfen die vordersten Eier zuerst und ihr müsst nicht bei jeder Kontrolle den ganzen Inkubator Deckel abnehmen.


Markieren der Eier Oberseite:

In vielen Fachbüchern wird dazu geraten, die Oberseite der Eier mit einem Stift zu markieren, damit man sie bei versehentlicher Drehung wieder in Ausgangslage bringen kann. Bitte spart euch diesen Aufwand...

Ein Züchter hat sich mal getraut einige seiner Eier regelmäßig zu drehen und die Ausfallquote mit der gleichen Anzahl anderer Eier verglichen, die nicht gedreht wurden. Am Ende der Saison war der Ausfall bei beiden Eiergruppen identisch. Etwas Eierschaukeln macht den Eiern also rein gar nichts aus. 

Es sind auch schon Inkubatoren heruntergefallen wo alle Eier dank offener Inkubation einzeln aufgesammelt werden mussten. Auch das war kein Problem, außer dass der Züchter nicht mehr wusste, von welchem Weibchen welche Eier waren....


Anmerkung: Das Eierdrehen gegen Ende der Brutzeit bewirkt einen Not- Schlupf des Babys, da instinktiv ein Fressfeind vermutet wird. Sozusagen ein Selbstschutzreflex. Selbiges wird auch ausgelöst durch Temperaturveränderung. Mir ist einmal der Inkubator überhitzt was alle schlupffähigen Jungtiere dazu veranlasst hat aus den Eiern zu kriechen. Vermeidet es also bitte die Eier im letzten Drittel der Brutzeit großartig zu drehen. Umbetten geht jederzeit und jeder sollte fähig sein, die Eier zu nehmen und so umzusetzen, wie er sie gerade zwischen den Fingern hat.

Inkubationstemperatur

Wichtige Temperaturstufen:

  • Zwischen 26 und 27C° schlüpfen zu 99,9% Weibchen.
  • Bei etwa 29C° erhält man ein gemischte Nachzuchten.
  • Bei einer Temperatur von 31 bis 32C° schlüpfen fast nur Männchen.
  • Ab 33C° schlüpfen weibliche Tiere aus den Eiern, mit aggressivem, männlichem Verhalten.
  • Eine Temperatur unter 25 und über 35C° tötet die Eier ab.

Ein Rat von meiner Seite:

Inkubiert auf Weibchen. Männchen lassen sich so schwer verkaufen und wenn ihr gemischt inkubiert, können euch mit viel Pech ausschließlich Männchen schlüpfen. Das macht einfach keinen Sinn, nicht einmal auf Bestellung.
Wollt ihr wirklich Männchen haben für z.B. Eigenbedarf, kauft euch einen zweiten Inkubator und stellt diesen auf 31 C° ein.

Das Geschlecht entscheidet sich während den ersten 4 Wochen der Inkubation. Danach kann man die weiblichen Eier auch auf 31 Grad in den zweiten Inkubator legen und somit die Inkubationszeit um ca. 1/3 verkürzen.

Aber Achtung! Ausfall ist möglich. Nicht jeder Embryo verträgt die spontane Temperaturerhöhung ohne Schaden zu nehmen!


Standort des Inkubators/ Umgebungstemperatur:

Natürlich sollte der Inkubator in erster Linie dort stehen, wo er nicht herunterfallen oder heruntergerissen werden kann. Insbesondere Kleinkinder und Katzen werden hier schnell mal zu Übeltätern. Die Temperatur im Raum spielt hier auch eine wichtige Rolle, denn das Geschlecht der Babys entwickelt sich nämlich während der ersten 4 Wochen der Inkubation. Hier ist es besonders wichtig, dass die Temperatur gehalten wird um nicht am Ende andere Geschlechter als geplant zu erhalten! Bewohner von Dachgeschosswohnungen wissen wovon ich rede... Da ist der Inkubator im Juni/ Juli/ August schnell mal bei über 30C°.


Die Inkubationstemperatur und ihr Einfluss auf die farbliche Entwicklung

Eine Inkubation bei 26°C nennt man ''kalt inkubiert''. Bei diesen Tieren ist und bleibt die Färbung dunkler als bei wärmer inkubierten. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Chocolat (Tremper) Albino. Er schlüpft und bleibt dunkel (schokobraun)

Das Gegenstück ist der Tangelo. Hier wird bei 26-30°C begonnen und nach 4 Wochen auf 31/32 Grad erhöht um eine helle, knallige Farbe zu erreichen. Hier muss außerdem bei 31°C dauerhaft gehalten werden, da er sonst nachdunkelt.


Entwicklung des Embryos

Hier seht ihr die Entwicklung des Embryos anhand Bildern aus dem oben empfohlenen Buch “Inkubation von Reptilieneiern” von Gunther Köhler.
Die rosafarbene Keimscheibe wächst nach einigen Stunden oben im Ei fest und aus ihr bildet sich dann der kleine Gecko. Deshalb sollte man die Eier immer mit der Keimscheibe nach oben in die Brutbox umlagern. Dreht man die Eier, würde der Dottersack das Jungtier erdrücken oder schädigen. So steht es jedenfalls in den Fachbüchern....


Hier ein Größenvergleich der Jungtiere in den verschiedenen Entwicklungsstadien. 


Wie passt das Baby ins Ei?

Es umklammert im Verlauf des Wachstums mit seinen Beinen, Kopf und Schwanz den Dottersack und da dieser im Wachstumsverlauf immer kleiner wird und das Ei wächst, hat auch das Baby immer mehr Platz darin. Gegen Ende der Inkubationszeit ist der Dottersack nur noch etwa Kirschkern groß und wird vom Jungtier während des Schlupfprozesses als Nahrung für die ersten Tage ganz oder teilweise in den Bauchraum aufgenommen.


Aussehen der Eier

Die Eier jedes Weibchens sehen etwas anders aus und das hilft beim Erkennen und Zuordnen falls mal ein paar mehr Damen gleichzeitig gelegt haben. Sie nehmen während der Inkubation an Umfang zu, denn das Jungtier braucht Platz zum Wachsen. Links im Bild, zwei Eier mit einem Alter von zwei Wochen mit ca. 3cm Länge und 1,5cm Durchmesser.

Die Eier rechts daneben (selbe Elterntiere), sind 60 Tage alt und die Jungen stehen kurz vorm Schlupf.

Die Entwicklung der Eier ist auch total unterschiedlich. Die einen sind klein, die Anderen größer, die Einen fast kugelrund, die Anderen lang wie eine Bohne. Einige bleiben klein, Andere werden 5cm groß und es schlüpfen daraus nur ganz kleine Geckos.

Aus den Eiern im folgenden Bild schlüpften diese 2 Jungtiere. Das Eine mit 6g größer als normalerweise und das Andere mit 3g von normaler Größe.

Das Graue ist ein Mack Super Snow, das Gestreifte ein Mack Snow.


Pflege der Eier und was tun wenn...?

die Eier einfallen?
Das geschieht nur bei Substraten, die den Eiern an der Kontaktfläche Feuchtigkeit entziehen (Vermiculite, Kokoshumus) und bei offener Inkubation. Bei geschlossener Inkubation mit Seramis oder Perlite wächst das Ei einfach nicht weiter. Das Gleiche gilt für die Inkubation mit GEO, S.I.M. usw., wo die Eier keinen Kontakt mit dem Brutsubstrat haben. 
Achtung! Bei offener Inkubation fallen die Eier trotzdem ein, aufgrund der Luftzirkulation im Inkubator.
Feuchtet man das Substrat nach, nimmt das Ei wieder schnell an Umfang zu und die Dellen verschwinden.

Will man Vermiculit oder Kokoshumus nachfeuchten, geht man nach Gefühl oder man entnimmt die Eier dem Substrat, hält den Behälter unter den Wasserhahn, lässt das Substrat vollsaugen und presst es mit der Hand aus.


sich Schimmel am Ei bildet?

Schimmel am Ei ist meistens ein Hinweis auf falsches Klima im Inkubator, kann aber auch am Ablagesubstrat liegen das an den Eiern haftet. Gerade Kokoshumus ist manchmal mit Pilzsporen kontaminiert, was sich dann auf die Eier auswirkt. Pilze mögen es warm dunkel und feucht.
Zuerst bildet sich ein feiner haariger Flaum auf den Eiern den man mit einem weichen Taschentuch abwischen kann. Taucht das Tuch dazu in eine ganz leichte Essiglösung, denn Essig beugt Schimmel vor. Natürlich ist es ganz wichtig auch das Brutsubstrat und den Behälter zu erneuern, denn es bringt ja nichts die Eier zu reinigen und sie dann wieder in das verseuchte Substrat zu legen...


In Schritt 2 überprüft ihr am Besten den Inkubator. Passt die Luftfeuchte? ist sie zu hoch oder zu niedrig? wie ist die Temperatur?
Oft genügt hier schon eine Veränderung dass nichts mehr schimmelt. Kommt das öfter vor, wechselt am Besten das Ablagesubstrat (ganz neu kaufen) und auf eine andere Inkubationsmethode und ein anderes Substrat umsteigen. Bei Vermiculite und offener Inkubation sind bei mir oft Eier geschimmelt. Eine Erste Hilfe ist es auch dem Substrat Aktivkohle beizumischen. Diese entzieht Schadstoffe aber den Eiern auch Wasser.

Kaputtes Ei, vermutlich unbefruchtet

verschimmelte, unbefruchtete Eier

Linkes Ei ok, rechtes Ei kaputt

Schimmel am Ei

Nach einigen Jahren der Zucht sei gesagt, dass sich bei geschlossener Inkubation mit Seramis nur Schimmel bildet, wenn das Ei unbefruchtet ist oder im Verlauf der Inkubation kaputt geht. Hin und wieder schimmelt das Seramis leicht an der Oberfläche wenn diese antrocknet, aber das hat den Eiern noch nie geschadet.


Die Eier reißen?

Ist das Brutsubstrat zu feucht und liegen die Eier direkt darauf, saugen sie sich mit Wasser voll. Sie werden an der Kontaktstelle bohnenförmig und ist dort die Eihülle beschädigt, reißt diese ein. Das schadet dem Embryo jedoch nichts, sofern die Eimembran unter der Schale nicht beschädigt ist.
Diese kommt dann zum Vorschein und die Eier werden relativ groß, da sie sich weiter ungehindert vollsaugen können und die Eihaut keine Größenbegrenzung mehr ist. Es ist trotzdem ratsam das Substrat zu wechseln bzw. die Feuchtigkeit auf Normalniveau zu reduzieren.

 

Es schlüpfen hier trotzdem gesunde Jungtiere. Man muss nur etwas aufpassen mit dem Handling der Eier. Sanfter zupacken ist hier angesagt und hoffen dass die Eihaut nicht noch weiter einreißt.

 


Anmerkung: Seit ich Seramis als Brutsubstrat verwende, ist mir dieses Einreißen nie wieder passiert. Die Feuchtigkeit bei Seramis wird einfach besser verteilt und die Eier können sich nicht so voll saugen.

Quelle: https://www.der-leopardgecko.de/der-leopardgecko/zucht-verkauf/inkubation/#:~:text=Die%20Temperatur%20spielt%20bei%20der,35%20und%2090%20Tage%20dauern.&text=Wichtige%20Temperaturstufen%3A,zu%2099%2C9%25%20Weibchen.