Krankheiten

Wie auch wir Menschen können unsere Reptilien auch von Krankheiten betroffen sein, auch bei optimalen Haltungsbedingungen. Reptilien haben nicht die Möglichkeit Schmerzen und Unwohlsein kund zu tun. Krankheitsanzeichen werden meist spät erkannt, die Ursachen dafür sind dann meistens bereits fortgeschritten und es besteht dringender Behandlungsbedarf.

Bitte informiert euch bereits vor der Anschaffung über einen reptilienkundigen Tierarzt in eurer Nähe.

Normalen Tierärzten für Hund, Katze, Maus fehlen die nötigen Kenntnisse über Anatomie, Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten von Reptilienarten.


Endoparasiten Arten:

Endoparasiten = Innenparasiten
Leben nur im Innern des Wirtes des sie als Zwischen- oder Endwirt missbrauchen. Es gibt mehrzellige Parasiten wie z.B. Oxyuren und andere Würmer und es gibt einzellige Parasiten wie z.B. Kokizidien, Flagellaten und Amöben. Manche müssen behandelt werden, andere nicht und Wenige sind leider bei Geckos unheilbar.

Cryptosporidien

Kokzidien

Flagellaten- Geiseltierchen

Amöben- Wechseltierchen

Zitaten- Wimperntierchen

Würmer: Pfriemenschwänze (Oxyuren), Rundwürmer (Nematoden), Spulwürmer (Trematoden), Hakenwürmer (Strongyliden), Zungenwürmer (Pentastomiden), Bandwürmer (Cestoden)

 

Cryptosporidien

Flagellaten

Nematoden

Kokzidien  

 Amöben

Zitaten

Parasit? Was ist das?

Ein Parasit ist ein Organismus, der sich vorübergehend oder dauerhaft, in oder an einem Organismus einer anderen Spezies (Wirt) aufhält und teilweise oder ausschließlich auf dessen Kosten lebt. Dabei kann er in Symbiose mit dem Wirt leben, oder diesen bis zum Tode schädigen.


Innenparasiten=Endoparasiten

Ektoparasiten = Außenparasiten

Ernähren sich von Haut, Blut und Gewebeflüssigkeit (Beispiel: Zecken und Milben)

 

Madenwürmer - Oxyuren

Oxyuren sind die häufigsten Parasiten bei Reptilien. Sie bleiben meist unentdeckt, da der Wurm in Symbiose mit dem Wirt lebt. Wenn ein Tier jedoch krankheitsanfällig oder trächtig ist, reicht eine einfach Magenverstimmung aus, um den Erreger überhand nehmen zu lassen. Infizierte Tiere haben übel riechenden Kot, Durchfall und magern ab, obwohl sie gut fressen. Einige Oxyurenstämme sind immun gegen gängige Medikamente. Erfolg setzt hier aber auch strikte Quarantäne voraus!

Behandlung:
- Molevac Suspension: 0,025ml/50g Tiergewicht= 1 Tropfen. Nach 14 Tagen wiederholen.

- Panacur 10% Lösung: 0,05ml/ 50g Tiergewicht= 1-2 Tropfen oral für ein ausgewachsenes Tier. Nach 10 Tagen wiederholen.
- Welpan: 0,1ml/ 50g Tiergewicht
 oral eingegeben. Nach 14 Tagen wiederholen. (Dieses Medikament wird selten angewendet)

Zur Sicherheit auch das jeweilige Medikament ein drittes Mal anwenden. Tritt nach der Behandlung keine Besserung ein, wartet man am besten 2 Wochen ab und startet nach einer Kontroll- Kotprobe eine neue Behandlung mit einem anderem Präparat. Die Kontrollprobe muss sein, da einige Tiere nach der Behandlung nicht fressen wollen, weil ihnen die Masse an Parasiten + das Medikament auf den Magen schlägt.

 


Zungenwürmer - Pentastomida

Pentastomidien werden manchmal diagnostiziert, da sie den Leopardgecko als Zwischenwirt nutzen. Die korkenzieherartigen Würmer befallen die Lunge und die Atemwege und werden nur selten erkannt. Anzeichen sind schleimen, Atembeschwerden und Lungenentzündung.

Behandlung:
Keine möglich, auch für den Menschen ansteckend!


Oxyuren (Pfriemenschwänze)

Die 1–10 mm langen Würmer leben im unteren Darmtrakt. Sie sind wirtsspezifisch und durchlaufen einen direkten Entwicklungszyklus ohne Zwischenwirt. Die über den Kot ausgeschiedenen Eier führen somit zur ständigen Reinfektion.

Symptome: Kümmerwuchs, geringe Gewichtszunahme, Durchfall, Nahrungsverweigerung, Abmagerung, Mangelernährung, Vitaminmangel, Atembeschwerden aufgrund von Blähungen. Durch Massenbefall kann es zu einer Verstopfung des Darmes kommen. Kloaken- und Hemipenes-Vorfall, Darmverschluss

Behandlung: Panacur, Molevac, Fiebertherapie

- Molevac Suspension: 0,025ml/50g Tiergewicht= 1 Tropfen. Nach 14 Tagen wiederholen.

- Panacur 10% Lösung: 0,05ml/ 50g Tiergewicht= 1-2 Tropfen oral für ein ausgewachsenes Tier. Nach 10 Tagen wiederholen.
- Welpan: 0,1ml/ 50g Tiergewicht
 oral eingegeben. Nach 14 Tagen wiederholen. (Dieses Medikament wird selten angewendet)


Kokzidien:

Kokzidien befallen gewöhnlich die Darmschleimhaut, können aber auch in Gallengänge und Nieren eindringen. Tiere im Terrarium stecken sich über ihren eigenen Kot immer wieder von neuem an. So kann sich der Befall schnell verstärken. Einige Kokzidien Arten werden vermutlich auch über Zwischenwirte übertragen (z.B. Milben). Suboptimale Haltungsbedingungen, übermäßiger Besatz, mangelnde Hygiene und Stressbelastung sind begünstigende Faktoren für Kokzidien.

Symptome: Appetitlosigkeit, Schleimige Durchfälle (grau bis grünlich gefärbter Kot) gestörtes Allgemeinbefinden, Nahrungsverweigerung, Dehydratation, Abmagerung.

Behandlung: Der Tierarzt verschreibt Tolrazuril (Baycox), Bodenwärme und Fiebertherapie

Baycox 5%, 0,01ml Lösung auf 50g Tiergewicht. Tipp: 1ml Lösung mit 0,4ml NaCI Lösung oder Wasser aufziehen (1:3). Davon gibt man dem 50g schweren Tier dann oral 0,1ml (1-2 Tropfen). Wiederholt wird das Ganze sicherheitshalber nach 7 Tagen, aber meist reicht eine Behandlung aus.
Das Tier sollte im Laufe der Behandlung verstärkt Wasser aufnehmen, um die Nieren zu entlasten, da sonst Nierenschäden folgen können. Dies kann man durch tägliche Eingabe mit einer Einwegspritze fördern.
 Die Nachbehandlung mit Bene-Bac zur Regeneration der Darmflora wird empfohlen. Achtung! Die 2,5%ige Baycox Lösung ist hoch alkalisch und verätzt die Speiseröhre der Tiere! Auf keinen Fall verwenden!!!


Amöben- Wechseltierchen

Infektiöse Darmerkrankung, die für zahlreiche Todesfälle verantwortlich ist. Aufgrund der hohen Infektiösität sind epidemische Verläufe häufig. Nicht selten ist der gesamte Bestand betroffen.

Symptome: schwere Durchfälle mit breiigem, übelriechendem Kot, der mit Blut- und Geweberesten angereichert sein kann, häufig stark beeinträchtigter Allgemeinzustand, Nahrungsverweigerung, erhöhtes Trinkbedürfnis, Abmagerung, Lethargie.

Tod oft innerhalb von 1–2 Wochen.

Behandlung: Erregerbekämpfung mit einer Kombination von Metronidazol und Paromomycin, Nährstoff- und Flüssigkeitssubstitution, Bekämpfung opportunistischer Bakterien mit Antibiotika, Fiebertherapie 

Flagyl oder Clont (Wirkstoff: Metronidazol). Es gibt eine Infusionslösung mit 5mg Metronidazol pro ml.
(Auf der Flasche steht 500mg auf 100ml). Davon verabreicht man oral 1,25ml auf 50g Tiergewicht.
Die Nachbehandlung mit Bene-Bac zur Regeneration der Darmflora wird empfohlen.


Ziliaten- Wimpertierchen:

Die einzelligen Wimperntierchen sind unter normalen Umständen nicht pathogen. Bei starker Belastung des Immunsystems, bei Infekten, starkem Parasitenbefall oder bei Beschädigung der Darmschleimhaut können sie sich jedoch stark vermehren und Krankheitssymptome verursachen.

Symptome: Verdauungsstörungen, Durchfall, Fressunlust, Nahrungsverweigerung, Abmagerung, Austrocknung, Bewegungsunlust, Jungtiere zeigen Wachstumsstörungen

Behandlung: Metronidazol (Flagyl) und/oder lokale Bodenerwärmung auf max. 40 °C.

Flagyl oder Clont (Wirkstoff: Metronidazol). Es gibt eine Infusionslösung mit 5mg Metronidazol pro ml.
(Auf der Flasche steht 500mg auf 100ml). Davon verabreicht man oral 1,25ml auf 50g Tiergewicht.
Die Nachbehandlung mit Bene-Bac zur Regeneration der Darmflora wird empfohlen.

 


Flagellaten- Geiseltierchen:

Flagellaten kann man nur in frischem Kot-/ bzw. Magenspülproben nachweisen. Der Einzeller verursacht bei Massenbefall Entzündungen in Magen und Darm und sorgt für Durchfall, Erbrechen, Abmagerung, Nahrungsverweigerung und Dehydration. Erst bei Massenbefall werden sie behandlungswürdig, da Flagellaten dem Wirt bei geringem Befall nicht schaden und nur für Immunschwache und Jungtiere gefährlich werden können. Die körpereigene Abwehr hält den Befall normalerweise in Grenzen und immunisiert das Tier mit der Zeit.

Behandlung:
Flagyl oder Clont. Wirkstoff: Metronidazol. Es gibt eine Infusionslösung mit 5mg Metronidazol pro ml. (Auf der Flasche steht 500mg auf 100ml)
Davon verabreicht man
 oral 1,25ml auf 50g Tiergewicht. Die Nachbehandlung mit Bene-Bac zur Regeneration der Darmflora wird empfohlen.

 


Cryptosporidien:

Die C+ Stämme C. serpentis und C. saurophilum sind bisher nicht heilbar und enden daher tödlich. Hierbei magern die Tiere oft ab und Nahrung wird unverdaut ausgeschieden. Besteht der Verdacht einer Infektion,

sollte eine Kotprobe in einem Speziallabor untersucht werden, welches einen PCR-Test auf Cryptosporidien anbietet. Mittels eines PCR-Tests kann der Cryptosporidien- Stamm identifiziert werden.

Verstirbt ein betroffenes Tier oder wird eingeschläfert sollte das alte Terrarium entsorgt werden, da eine Desinfektion den Erreger nicht vollständig entfernen kann. Sie sind resistent gegen Temperaturen von -20°C bis 65°C. Normale Desinfektionsmittel können die Oozystenhülle nicht schädigen. Zwar ist eine thermische Desinfektion (z.B. Sauna) möglich, sicherer ist es jedoch alles zu entsorgen.

Mit dem ELISA und IFAT Test lassen sich Cryptosporidien zwar nachweisen aber eine Sequenzierung zur Artbestimmung ist nur mit einer PCR möglich.

(es gibt ca. 40 Arten wovon die oben genannten Arten C. serpentis und C. saurophilum für Reptilien tödlich sind)

 


Aussenparasiten= Ektoparasiten

Parasiten in der freien Natur:

In der freien Natur ist eigentlich jedes Tier mit Parasiten infiziert. Es herrscht ein natürliches Gleichgewicht zwischen Wirt und Parasit, denn der Parasit braucht den Wirt zum eigenen Überleben, zur Fortpflanzung oder zur Vollendung seines Wanderkreislaufes zu den Endwirten.
Manche Parasiten schädigen Organe auf ihrer Wanderung durch den Körper oder sie machen den Wirt zum Zombie und töten ihn am Ziel ihrer Reise. Wirte infizieren sich durch Aufnahme der Parasiten-Entwicklungsstadien auf oralem Wege oder durch Wunden. Sind sie Endwirte, leben sie oft in Symbiose damit, wodurch sich die Natur selbst hilft. Beide, Wirt und Parasit, profitieren maximal von dieser Allianz. 

Zecken:

Ein Zeckenbefall kommt im Terrarium nicht vor, es sei den man bekommt einen Wildfang.

 

Milben:

Die blutsaugenden, 1-2mm großen, rötlichen oder schwarzen Parasiten sind mit bloßem Augen gut zu erkennen. Sie sitzen meistens am Kopf zwischen den Schuppen, in den Achseln oder in anderen Körperöffnungen. Leopardgeckos werden durch diese geschwächt, wirken lustlos und träge.

Der Tierarzt verschreibt oft Frontline. 

Weiße Pünktchen sind übrigens keine Milben sondern kündigen die Häutung an!

Die Milbenart sollte zuvor von einem Tierarzt bestimmt werden, da nicht jede Art als Parasit vom Gecko lebt. Raubmilben fressen z.B. andere Milben und sind oftmals erwünscht. Sandmilben und Futtermilben werden auch manchmal eingeschleppt. Die tropische Rattenmilbe jedoch ist ein verhasster Vertreter der Milbenfamilie, denn sie befällt alles was sie erwischt, auch den Menschen. Eingeschleppt wird sie schnell durch Mäuse, wenn man diese als Futter selbst züchtet.

Behandlung:
- Frontline Spray während der Quarantäne, nach 2 Wochen wiederholen. (Nicht bei trächtigen Weibchen, Darf nicht auf Schleimhäute gelangen!)
- Bolfo Strip 3 Tage reinhängen und kein Wasser/ Futter geben, dann raus für 3 Tage, wässern und füttern und dann wieder für 3 Tage reinhängen.

Terrariensand entsorgen, alles bei mind. 60 Grad abbacken, abkochen oder wegwerfen. Für bessere Durchlüftung des Terrariums und geringere Luftfeuchte sorgen. Dampfreiniger oder die Dampfente leisten hier gute Dienste um das Terrarium milbenfrei zu bekommen.

Bei Milbenbefall muss das Tier und das gesamte Terrarium mit einem milbentötenden Mittel behandelt werden.
Bei der tropischen Rattenmilbe muss außerdem die Quelle (Mäuse, Ratten) mit einem Spot-On z.B. Stronghold behandelt und der ganze Raum entseucht werden. Adarp und der Indorex Fogger bringen hier die besten Ergebnisse. Die Tiere müssen vor Behandlung mit Foggern entfernt und Aquarien luftdicht verpackt werden. Die Wirkstoffe sind giftig für Wasserorganismen und Lebewesen.
 Nur unbehandelt kann die tropische Rattenmilbe zur Plage werden und den Kammerjäger erfordern. Ganze Wohnhäuser mussten wegen ihr schon evakuiert werden.


Parasiten im Terrarium
Im Terrarium infizieren sich die Tiere durch Futterinsekten und Neuzugänge die keine Quarantäne durchlaufen. Auf eingeengtem Lebensraum und den Stress, der durch Eingriffe von Menschen entsteht, wird das Parasit-Wirt-Gleichgewicht viel schneller und öfter gestört. Der Parasit nimmt in Folge überhand, der Wirt erkrankt und muss in der Regel behandelt werden, da er aufgrund der sterilen Terrarienhaltung keinerlei körperliche Abwehr besitzt.

Die erfahrenen Halter sehen eine Parasiteninfektion gar nicht mal so eng, denn die dadurch erreichte Immunität stärkt das Tier auf lange Sicht.

Wenn man bedenkt dass geschätzt 80% aller Leopardgeckos, welche man sich anschafft Oxyuren haben, gehören Quarantäne und Behandlung irgendwann zur Routine und bei einer geringgradigen Infektion behandelt man schon gar nicht mehr.


Wann wird eine Parasiteninfektion gefährlich?
Durch eine körperliche Veränderung beim Wirt z.B. Trächtigkeit, Stress, etc. kann dieses Wirt - Parasit - Gleichgewicht gestört werden. Entweder pendelt es sich von selbst wieder ein, oder der Wirt verendet aufgrund dieses Ungleichgewichts. Die häufigste Todesursache ist hier eine körperliche Schwächung aufgrund Flüssigkeits-/ und Mineralienmangel. Wir kennen dies von Magen-/ Darmvirus: Kein Appetit, Austrocknung, Schlappheit.

Der Parasit tötet den Wirt somit indirekt weil er auf maximale Vermehrung schaltet und um sich selbst zu retten. Spätestens wenn der Wirt die Nahrung verweigert, abmagert, Durchfall bekommt oder sonst Anzeichen einer Erkrankung zeigt, MUSS man handeln. Mit einigen Parasiten ist auch nicht zu spaßen und sie fordern sofortige Behandlung, um den Wirt zu retten und auch um den Halter nicht zu gefährden.


Pilzbefall - Mykose:

 

Pilze entstehen durch zu feuchte Haltung d.h. wenn zu oft gesprüht oder gar eine Beregnungsanlage installiert wurde.
Sie dringen durch kleine Verletzungen in die Haut ein und bilden dort Veränderungen am Gewebe. Dies kann auch im Maul geschehen, wenn sich der Gecko durch ein Futterinsekt verletzt. Das Terrarium kann man mit Essigwasser reinigen, denn Pilze mögen kein saures Milieu.
Vermeiden kann man dies, indem man einfach nur dann sprüht, wenn sich eine Häutung ankündigt. Die Luftfeuchte im Terrarium regelt sich von selbst durch die Wetbox. Außerdem sollte für eine gute Durchlüftung gesorgt werden wenn nicht genug Lüftungsgitter verbaut wurden.

Behandlung:
Äußere Verletzungen können mit Betaisodona Salbeversorgt werden. Verletzungen im Maul muss ein Tierarzt versorgen.


Salmonellen:

 

Salmonellen werden durch mangelnde Hygiene beim Futter und dessen Verfütterung in verdorbenen Zustand auf die Tiere übertragen. Man schätzt die Infektionsrate bei Reptilien in Gefangenschaft auf 80%. Die Tiere sind Träger der Bakterien ohne daran zu erkranken.

Eine Behandlung ist nicht möglich und auch nicht notwendig, da es sich zumeist um für den Menschen nicht pathogene (krankmachende) Salmonellenstämme handelt. Lediglich Kleinkinder oder immunschwache Personen müssen etwas aufpassen, da manche Arten, wie ''Salmonella Enteritidis'' schonmal eine Magen-/ Darmverstimmung auslösen können.

Die wirklich gefährlichen Bakterien ''Salmonella Typhimurium'' ''Salmonella Paratyphi'' kommen bei Reptilien äußerst selten vor. 

Behandlung:
Keine! bzw. siehe weiter oben unter ''
Magen-/Darminfekt - Gastroenteritis''


Vitamin Mangel:

 

Vitamin A- Mangel:

Symptome: Geschwollene, fest geschlossene Augen, helle, käsige Ablagerungen im Auge, Häutungsprobleme
Ursache: Parasiteninfektion, Darmerkrankungen, einseitige Ernährung
Behandlung: Vitamin A mittels Mineralienpulver zuführen. Kann aber leicht überdosiert werden.

 

Vitamin A- Überdosis:

Symptome: Trockene, schuppige Haut, rosa Hautbereiche nach der Häutung
Ursache: Vitamin A Aufbauspritzen, zuviel Vitamin A im Mineralienpulver und dessen zu häufige Gabe, Vitamin Flüssig- Lösungen
Folge: Organschäden da sich Vitamin A im Körper ablagert und kaum über die Nieren ausgeschieden wird

Behandlung: Vitamin A haltige Präparate weglassen und das Beste hoffen

 

 

Vitamin C- Mangel:

Symptome: Erhöhte Infektionsanfälligkeit
Ursache: Darmerkrankungen, Parasiten, zu niedrige Haltungstemperatur mit Nahrungsverweigerung, Stress,
Behandlung: Vitamin C mittels Mineralienpulver und über das Futter der Futtertiere zuführen

 

Vitamin C- Überdosis:

Symptome: Magen- Darm Probleme, Durchfall, Erbrechen
Ursache: Überdosis Vitaminpulver oder die unnötige Gabe von flüssigen Vitaminen
Behandlung: Weitere Überdosis vermeiden

 

 

Vitamin D- Mangel:

Symptome: Probleme bei der Calciumverwertung, Probleme bei der Eiablage, Rachitis, Schwäche in den Beinen, Häutungsfehler
Ursache: Parasiteninfektion, Darmerkrankungen, einseitige Ernährung, kein UVB Licht, kein Vitamin D3 im Mineralienpulver
Behandlung: Vitamin D mittels Mineralienpulver zuführen, auf Korvimin und andere Pulver mit viel D3 wechseln 

 

Vitamin D- Überdosis:

Symptome: Schwanzspitzen- /oder Zehennekrosen, Nahrungsverweigerung, Gewichtsverlust und Bewegungsunlust
Ursache: Dauerhafte Überdosierung Vitamin D3-haltiger Präparate, dadurch erhöhte Calciumablagerung im Körper was diesen schädigt
Folge: Tod durch Nieren-, Herz-, oder Gefäßerkrankungen
Behandlung: Vitamin D Präparate reduzieren und stattdessen besser UV-Leuchten verwenden.

Anmerkung: Vitamin D3 kann extrem überdosiert werden d. h. 60-100-fache Menge der Tagesdosis über Monate bis es schädlich wird.

Dass so etwas passiert ist nahezu unmöglich zu bewerkstelligen. Dazu müsste man die Tiere täglich regelrecht mit Vitaminpulver stopfen...

Eine Überdosis durch UVB Beleuchtung ist nicht möglich, auch nicht durch Zugabe von Pulver in Kombination mit UVB Beleuchtung.

 

 

Vitamin E- Mangel:

Symptome: Hautnekrosen, zunehmender Appetitverlust, Bewegungsunlust, Muskelschwäche, Lethargie, Zeichen einer zunehmenden Herzschwäche: eventuell teigige Schwellungen an Körper oder Gliedmaßen
Ursache: Einseitige Fütterung, Stress, Darmerkrankungen, Parasiten
Behandlung: Vitamin E führt man über Mineralienpulver und die Ernährung der Futterinsekten mit frischem Grün zu

 


Rachitis

Eine Rachitis ist eine Knochenerweichung die durch Kalziummangel (Hypokalzämie) entsteht. Der Körper entzieht dem Skelett das fehlende Kalzium und das führt zu einer Entmineralisierung der Knochen. Dadurch kommt es zu Verformungen und Brüchen der Gliedmaßen. Betroffene Tiere bewegen sich häufig nur noch robbend auf dem Bauch fort. Hypocalzämie kann durch einen Calciummangel der Mutter an die Jungtiere weitergegeben werden. Manche Leopardgeckos haben auch ein chronisches Calciumverwertungsproblem, was nur schwer behandelt werden kann. Tiere, welche aufgrund Rachitis nicht mehr laufen oder fressen können, sollte man besser erlösen. Ein Calciummangel entsteht immer durch Vitamin D3 Mangel und/ oder eine Calciumunterversorgung durch den Halter.

 

Behandlung:
- Injektionen mit Calciumgluconat unter die Haut. (Bitte nicht selbst)
- Gabe von Vitamin D3 zur besseren Calciumverwertung.
- Repashy ResueCal + ins Wasser geben.
- UVB Leuchtmittel verwenden.
- Nur in schweren Fällen oder bei trächtigen Weibchen, verwendet man hochwertige UV Leuchten wie die Bright Sun Jungle und/ oder stellt das Tier im Sommer in einer offenen Box in den Garten, wo es im Schatten eines Baumes Sonne tanken kann. Die Box kann man zum Schutze vor Räubern mit einem groben Gitter abdecken. Der Gecko braucht natürlich Wasser und Verstecke, um sich ggf. zurückzuziehen. Pralle Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden und es sollte nur bei Temperaturen von 24-30 Grad stattfinden. (Achtung nicht zu kühl oder windig (Lungenentzündung)

 


Hitzschlag:


Leopardgeckos kommen aus Regionen in denen im Sommer über 40 °C herrschen. Sie sind Hitze gewohnt und vermeiden Überhitzung, indem sie sich tagsüber an kühlen Stellen verstecken.

Ohne solche Verstecke und in warmen Dachgeschosswohnungen kann es durchaus sein, dass die Tiere überhitzen, erst recht wenn das Terrarium nicht ausreichend Lüftungsfläche hat und der Spot nicht abgedreht wird.

 

Handelt man hier nicht, erleiden die Tiere einen Hitzschlag und sterben schlimmstenfalls daran. Betroffene Tiere werden unruhig, würgen Nahrung aus, sind benommen, lethargisch, haben Schaum vor dem Maul und Bewegungsstörungen. Um sich zu kühlen legen sie sich in Wasserschalen und suchen schattige Bereiche auf.

Das Tier im Bild starb an Überhitzung auf dem Transportweg in einer viel zu kleinen Styrobox mit 2 Heatpacks.

Behandlung:
- Tier aus der Gefahrenzone nehmen und mit einem feuchten Tuch langsam herunterkühlen. Zu schnelle Abkühlung sorgt für einen Kreislaufschock!
- Zur Kreislaufstabilisierung kann man Effortil-Tropfen oral verabreichen
- Das stabilisierte Tier in handwarmen Wasser baden um für die nötige Flüssigkeitszufuhr zu sorgen.
- Frisches Wasser zur Verfügung stellen

 

 

Tipps bei zu heißen Räumen:
- Bei Temperaturen über 30 Grad den Spot durch einen mit geringerer Wattzahl ersetzen oder ganz ausschalten.
- Für gute Belüftung des Raumes sorgen ohne Zugluft im Terrarium
- Heimatten-/ und kabel nur mit einem Steuergerät (Thermo Control) betreiben
- Terrarien nicht im Dachgeschoss unterbringen
- PET Flaschen mit kaltem oder gefrorenem Wasser ins Terrarium stellen.

- PC Ventilator im Terrarium anbringen

- Mehr Lüftungsfläche im Terrarium schaffen

- Mobiles Klimagerät kaufen


Legenot:

Von einer Legenot sprechend wir etwa ab der 4-5 Trächtigkeitswoche, wenn das Tier nicht gräbt und aussieht wie im Bild. Die Ursache einer Legenot können parasitäre Erkrankungen sein, fehlende oder falsche Winterruhe, Mangelernährung, falsche Temperaturen, Organerkrankungen, übergroße oder unbefruchtete Eier oder Rangordnungsprobleme bei Gruppenhaltung. Meist wird eine Legenot jedoch durch fehlende Eiablageplätze mit falschem Substrat oder ein Mangel an Calcium und Vitamin D3 während und vor der Trächtigkeit ausgelöst.

Betroffene Weibchen legen aus genannten Gründen die Eier nicht ab weil diese nicht fertig ausgebildet sind. Die Eier wachsen im Bauchraum weiter und verwachsen mit dem umliegenden Gewebe. Währenddessen werden die nächsten Eier ausgebildet. Die Weibchen können aufgrund der Eiergröße irgendwann keine Nahrung mehr aufnehmen und verhungern qualvoll.
Sieht das Weibchen so aus wie im Bild, ist allerhöchste Eisenbahn für einen Tierarztbesuch!

 

 

Behandlung:
- für Ablageplätze sorgen, diese umstellen oder anders befüllen (Wetboxen mit diversem Substrat, feuchte Stelle im Sand mit Höhle darauf).
- Erhöhte Calciumzufuhr oral oder als Spritzen unter die Haut mit Calciumgluconat

- Wärme im Terrarium erhöhen

- Tierarzt aufsuchen wenn oben Genanntes nichts hilft. Dieser spritzt ebenfalls zuerst Calciumgluconat, da dies die Wehentätigkeit auslöst. Zeigt dies bei 1-2 Versuchen keine Wirkung, wird Wehen Mittel gespritzt, was zügig die Eiablage auslösen sollte. Dies wird ggf. auch 2x durchgeführt. Werden die Eier dadurch nicht gelegt, hilft nur mehr eine operative Entfernung der Eier was ca. 300 Euro an Kosten verursacht.

Achtung! Manchmal häuten sich Weibchen nach dieser OP und die Nähte reißen auf. Das Tier muss danach also unbedingt beobachtet werden.

 


Hemipenisvorfall:

Bei einem Hemipenisvorfall können Männchen nach dem Paarungsakt den Hemipenis nicht mehr einziehen. In Folge wird dieser durch die Hautfalte abgeschnürt, schwillt und trocknet an. Oft wird dieser auch noch durch Kokoshumus und Sand verschmutzt.

Behandlung:
- Tier sofort separat auf feuchtes Zewa setzen und den Hemipenis wenn nötig von Schmutz befreien.
- Hemipenis mit kaltem Wasser kühlen und das Tier 90 Minuten in einer Zuckerlösung baden.
- So schnell als möglich den Tierarzt aufsuchen, dieser wird den Hemipenis mittels Wattestäbchen und Gleitgel wieder nach innen massieren.
- In einigen Fällen hilft nur eine OP, bei der der Hemipenis chirurgisch abgesetzt wird. Folgeerscheinungen sind manchmal ein Vorfall am zweiten Hemipenis oder ein Darmvorfall da sich das Gewebe im entstandenen Hohlraum bewegen kann. Oft hilft dann nur noch eine komplette Kastration.
Solange nur ein Hemipenis entfernt ist, bleibt das Tier potent und kann weiterhin als Zuchmännchen eingesetzt werden.


Lebererkrankung:


Lebererkrankungen verlaufen lange Zeit symptomlos. Ursache ist eine
 Überlastung der Leber durch zu falsche oder zu energiereiche, eiweißreiche Nahrung (Mehlwurmmast), zu häufige Fütterung, nicht durchgeführte Winterruhe eine Medikamentenüberdosierung, die Aufnahme von Giftstoffen, Amöbenbefall oder zu wenig Wärme im Terrarium. Zu dicke Tiere welche hochgemasstet wurden neigen stark zu Fettleber und Leberschäden.

Anzeichen für Leberschäden sind gelblich, grünlich oder dunkel gefärbter Harn, aufgetriebener Bauch, Verdauungsstörungen, heller, lehmartiger Kot, Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust, gelbliche Färbung von Haut und Schleimhaut, insbesondere von Augen und Mundschleimhaut, das Tier kratzt oder scheuert sich an Gegenständen. 

Behandlung:
- Unbedingt Tierarzt aufsuchen, um den Problemen auf den Grund zu gehen
- Tier auf Diät setzen und vermehrt Wasser zuführen
- Flüssigkeits-/ und Elektrolytzufuhr mittels Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder Elektrolytlösungen über das Trinkwasser (z.B. Elotrans).
- Legalon forte zum Schutz der Leberzellen. 1 Tablette in 10ml Wasser auflösen, davon 0,1 ml bei 50g Tiergewicht oral verabreichen.


Magen-/Darminfekt - Gastroenteritis:


Auslöser eines Magen-/ Darminfektes sind Salmonellen, Amöben, Kokzidien, Viren oder Pilze, welche durch die Nahrung, Wasser oder Kot aufgenommen werden. Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt die Infektion. Anzeichen sind das Auswürgen von unverdauter Nahrung, stinkender, wässriger, schleimiger, manchmal eitriger oder blutiger Durchfall. Ebenso sind betroffene Tiere appetitlos und haben einen aufgetriebenen Bauch. Betroffene Tiere dehydrieren in Folge dessen und sterben an Organschäden, Wasser-/ und Elektrolytmangel.

Behandlung:
- Quarantäne einleiten
- Tierarzt aufsuchen der ggf. Antibiotika gibt
- BeneBac zur Unterstützung der Darmflora
- Bei Vergiftung oder Medikamentenüberdosis als Ursache A
ktivkohle- Wasser- Lösung oral eingeben. Dosierung: 0,04g Aktivkohle auf 50g Tiergewicht.


Maulfäule - Stomatitis:

 

Maulfäule entsteht durch das Eindringen von Bakterien in Wunden im Maul der Tiere, welche durch Futterinsekten entstehen können.
Nach anfänglicher Entzündung folgt vermehrter Speichelfluss und ein eitriger Belag auf der Wunde. Die Tiere fressen vor Schmerz nichts mehr und halten ihren Kiefer offen da das zusammenkneifen schmerzt. Unbehandelt führt sie zum Abfaulen des Gewebes und das Tier verhungert qualvoll.

Behandlung:
Abstrich durch den Tierarzt, dessen bakterielle Untersuchung und die Gabe von Antibiotika.


Nekrose/ Absterben von Zehen, Schwanzspitze oder Gliedmaßen:

 

Ursachen einer Nekrose sind abgeschnürte Gliedmaßen durch Häutungsprobleme oder ein Bruch des Schwanzes ohne Abwurf. Ein Vitamin D- Mangel oder eine Überdosierung kann auch daran Schuld sein.

Behandlung:
Schwanzspitzen oder Zehen trocknen in der Regel und fallen dann von selbst ab. Sollte sich das gesunde Gewebe jedoch entzünden, droht eine Blutvergiftung. Hier sollte man unbedingt einen Tierarzt aufsuchen der das Gliedmaß amputiert und die Infektion medikamentös bekämpft.


Nierenerkrankung:

 

Nierenerkrankungen verlaufen lange Zeit symptomlos. Ursache ist eine Überlastung der Nieren durch zu falsche oder zu energiereiche, eiweißreiche Nahrung (Mehlwurmmast), Gicht, zu häufige Fütterung, eine Medikamentenüberdosierung, die Aufnahme von Giftstoffen, Kokzidienbefall, Hexamiten, Trematoden, zu wenig Wärme im Terrarium oder eine Vitamin bzw. Mineralienüberdosierung.

Anzeichen für Nierenschäden sind Trüber, schleimiger oder verfärbter Harn, Abgeschlagenheit, Bewegungsunlust, Gelenkschwellungen, Schwäche und Lahmheit der hinteren Extremitäten, das Tier kratzt oder scheuert sich an Gegenständen hat blasse Schleimhäute und Durchfall. Betroffene Tiere halten sich auffallend lange im Wasser auf.

Behandlung:
- Unbedingt Tierarzt aufsuchen, um den Problemen auf den Grund zu gehen
- Das Füttern von Mehlwürmern und Larven unterlassen
- Tier auf Diät setzen und vermehrt Wasser zuführen
- Wärmezufuhr und handwarme Bäder um die Nierendurchblutung zu steigern.
- Legalon forte zum Schutz der Leberzellen. 1 Tabl. in 10ml. Wasser auflösen, davon 0,1ml bei 50g Tiergewicht oral verabreichen.


Vergiftung:

 

Schuld sind hier oft überdosierte Mittel zur Bekämpfung von Milben, ungeeignete oder falsch dosierte Medikamente sowie ätherische Öle, vor allem Teebaum-Öl, giftige Pflanzen im Terrarium, Reste und Gase von Desinfektionsmitteln, ungeeignete Holzschutzmittel und Lacke.

Unbehandelt drohen Organschäden an Gehirn, Leber, Nieren und Schock.

Behandlung:
- Umgehend Tierarzt aufsuchen!

- Bei Vergiftung oder Medikamentenüberdosis als Ursache Aktivkohle- Wasser- Lösung oral eingeben. Dosierung: 0,04g Aktivkohle auf 50g Tiergewicht.

- Legalon forte zum Schutz der Leberzellen. 1 Tablette in 10ml. Wasser auflösen, davon 0,1ml bei 50g Tiergewicht oral verabreichen.
- Flüssigkeitszufuhr erhöhen
- Absenkung der Temperatur bis zum Arzttermin um eine Giftausbreitung zu verlangsamen


Verbrennungen:

 

Diese entstehen durch zu heisse Wärmespots, nicht ausreichend gesicherte Elektroinstallation oder defekte Heizmatten/Kabel. Die heißeste Stelle im Terrarium darf die 40C° nicht übersteigen. Wärmeerzeugende Lampen müssen ausser Reichweite der Tiere installiert werden oder durch ein Gitter gesichert werden.

Meist verheilen solche Verletzungen recht gut, jedoch nicht ohne spätere Narbenbildung.

Behandlung:

Offene Wunden täglich mit Betadine reinigen und danach mit Betaisodona Lösung behandeln, bis sich die Wunde schließt. 
Danach mit Panthenol-oder Zink/Lebertran Salbe behandeln. Dies Fördert den Heilungsverlauf.
Bei Wundinfektionen und großen Verbrennungsstellen hilft nur Antibiotika zur Behandlung oder um eine Infektion im Vorfeld zu verhindern.
Tier separat und feucht halten, vermehrt sprühen und dem Tier Flüssigkeit und Elektrolyte oral zuführen.


Knochenbrüche:


Manchmal tut sich auch ein Kletterkünstler wie der Gecko weh. Schäden an Gelenken, Muskeln, Sehnen usw. entstehen gerne bei Stürzen von Plattformen, Paarungsbissen oder Reibereien, wenn sich ein Tier zu sehr wehrt und das Andere nicht los lässt. Das kann bis hin zu ausgerenkten Gliedmaßen oder Knochenbrüchen führen. Betroffene Tiere belasten das schmerzhafte Gliedmass nicht oder wenig, es ist geschwollen, blutunterlaufen oder wird lahm nachgezogen. Aufgrund Schmerzen wird dann gerne auch Futter verweigert.

Behandlung:
Brüche muss unbedingt ein Tierarzt behandeln!
Passiert dies Abends oder am Wochenende und ist der Bruch offen, kann man ihn mit verdünnter Betaisodona Salbe reinigen und antiseptisch behandeln. Der Tierarzt wird hier ein Antibiotikum verabreichen damit sich nichts infiziert.
Geckos mit Brüchen werden in kleiner Quarantänebox ohne Klettermöglichkeiten gehalten und betroffene Gliedmaßen werden geschient und ruhig gestellt. Dies schafft man mit einem kleinen Verband und einem Stück Aquarienschlauch, welchen man längs aufschlitzt und um den Verband am betroffenen Knochen legt. Manchmal sind Brüche so kompliziert, dass das Gliedmaß an den Körper gebunden werden muss um es ruhig zu stellen.
Leopardgeckos verkraften auch eine Amputation gut sollte diese durchgeführt werden müssen.

Verletzungen (klein):

 

Eine Verletzung entsteht meist durch Raufereien aber auch durch den Paarungsbiss, scharfe Einrichtungsgegenstände oder andere Haustiere (Katzen). Auch leichte Zehenverletzungen (z.B. bei der Häutung) sind kein Problem.

Ist diese nur oberflächlich (siehe Foto), muss man sich keine Sorgen machen, denn sowas heilt von ganz alleine zu. 

Behandlung:
Äußere Verletzungen können zur Desinfektion mit Betaisodona Salbe versorgt werden. Verletzungen im Maul muss ein Tierarzt versorgen sonst droht eventuell Maulfäule oder Schlimmeres. Bei Verletzungen welche durch Katzen oder andere "nicht Terrarium Bewohner (Tiere)" verursacht wurde, unbedingt den Tierarzt aufsuchen. 


Verletzungen (gross):

 

 

Große Verletzungen sind blutende Wunden, Verbrennungen oder wenn die Haut gerissen ist. Tier unbedingt separieren, auf feuchtem Zewa halten und umgehend einen Tierarzt aufsuchen, der die Wunde versorgt.
PS: Umgehend bedeutet sofort und nicht erst am Montag, weil gerade Wochenende ist!

Verschmutzte Wunden unbedingt ausspülen -> Infektionsrisiko mit Pilzen und Bakterien. Das Tier im Bild hat sich bei der Häutung einen großen Fetzen gesunde Haut mit herausgerissen. Man sieht dass das Tier schon jahrelang Probleme mit der Häutung haben musste, weil sämtliche Zehenspitzen fehlen.


Behandlung:
Unbedingt Tierarzt aufsuchen! Solche großflächigen Hautschäden sind lebensgefährlich für das Tier, da es schon aufgrund der starken Schmerzen  sterben kann. Wer vorbeugen will, falls so etwas genau am Wochenende passiert, kann sich in der Apotheke etwas H2O2 (Wasserstoffperoxid 3%) besorgen um die Stelle desinfizieren zu können. Behandlung danach wie bei ''Verbrennungen'' und dann ab zum Tierarzt für Schmerzmittel!

Sollte sich die Stelle entzünden oder nicht zuheilen, unbedingt Abstrich machen und einschicken. Oft siedeln sich Bakterien auf der Wunde an und verhindern deren Heilung. Wende dich an deinen Reptilientierarzt.


Verstopfung:

 

Der häufigste Grund einer Verstopfung ist das Fressen von Bodensubstrat, was durch Mineralienmangel hervorgerufen wird.

Der Gecko kann auch versehentlich bei der Fütterung das Moos aus der Wetbox fressen oder einen Stein.
Der Fremdkörper staut sich in Folge im Darmtrakt und das Verdauungssystem wird gestört.

Behandlung:
- Lauwarmes Wasserbad 1x täglich für 10 Minuten und über mehrere Tage. Eine Box 2-3cm hoch mit lauwarmen Wasser füllen, Gecko reinsetzen
- Paraffin-Öl aus der Apotheke, 1 Tropfen pro Tag
- Wenn nichts davon hilft, sollte der Tierarzt röntgen und muss ggf. operieren.

 

Vorbeugung: 

-Desert Bedding oder Kalzium Bodengrund, Kein Sand!,

-Kalzium Schale immer im Terrarium bereitstellen

-Futtertiere gut anfüttern mit Vitaminen und Kalziumpullver gleich über Futter

-Futtertiere noch separat bestäuben mit Pulver

-Tiere regelmässig kontrollieren und im Auge behalten

- abwechslungsreiche Supplementierung. 


Schwanz Abwurf:

-ist ein natürliches Verhalten im Gefahrenfall (Autotomie)

-das Tier empfindet dabei keine Schmerzen, verliert aber einen Großteil  seiner 
 Energiereserven
-Blutgefäße verschließen sich von selbst (Blutungen bleiben fast aus)
-Verpaarungen und Winterruhe sollten nicht durchgeführt werden bis das Regenerat 
 vollständig nachgewachsen ist
-sehr reichhaltig und abwechslungsreich füttern um Energiereserven schnellst 
 möglich wieder aufzubauen
-Regenerat wächst kürzer und dicker nach (Rübenschwanz)
-betroffene Tiere haben keine Nachteile, es ist lediglich ein kleiner Schönheitsfehler!

 

Echse/Gecko wirft seinen Schwanz ab

Echse/Gecko hat eine Verletzung durch den Schwanzabwurf

Echse/Gecko hat ein Regenerat (Schwanz wächst nach) 

 

Leopardgeckos haben die Möglichkeit bei Gefahr ihren Schwanz ganz oder teilweise abzuwerfen. Dieses Verhalten wird als Autonomie bezeichnet. Manchmal tun dies auch trächtige Weibchen ohne erkennbaren Grund.

Er wächst dann binnen 3 Monaten wieder nach, jedoch ohne Knochen und meistens nur verkürzt oder rübenförmig.

Wirft ein Leopardgecko seinen Schwanz ab, verliert er damit einen Großteil seines Energiespeichers und muss sehr viel Kraft aufwenden um diesen schnellstmöglich nachzubilden, daher muss der Gecko häufiger gefüttert werden als normal.

Behandlung:
Einzelhaltung in sauberer Quarantänebox, Wetbox nur mit feuchtem Zewa, viel füttern, Wundheilung beobachten.


Häutungsprobleme

Symptome:

- Ausbleibende Häutung

-Teile der Haut lösen sich nicht ab

Komplikationen:

- Abschnüren von Körperteilen, die aufgrund von Minderdurchblutung im schlimmsten Fall absterben.  Häufig betroffen sind Zehen, Kamm und Schwanzspitze. 

- Bei Schlangen können Hautreste auf den Augen zu Sehbehinderungen führen. 

- Nicht abgelöste Hornschilde bei Wasserschildkröten werden zu Nährböden für bakterielle Infektionen oder Mykosen.

 

häufige Ursachen:

  • Zu geringe Luftfeuchtigkeit, trockenes Bodensubstrat, allgemein trockene Haltung
  • Fehlende Abriebmöglichkeiten
  • Wasserschildkröten: Inadäquater Sonnenplatz, fehlende Abriebmöglichkeiten und Vitamin A Mangel

gelegentliche Ursachen:

  • Vitamin A Mangel
  • Zu tiefe Haltungstemperaturen bzw. zu geringe lokale Wärme
  • Milbenbefall (vor allem bei Schlangen) 
  • Allgemeine Grunderkrankungen wie bakterielle Infektion, Pilzbefall, Stoffwechselstörungen, Vitamin A Mangel Unterernährung, Austrocknung usw.

Therapie

  • Bei ausbleibender Häutung: Setzen Sie das Tier zusammen mit einem feuchten, sauberen Haushaltpapier in einen Quarantänebox und halten sie, sie für 24 Stunden bei artgerechten Temperaturen. Normalerweise erfolgt eine Häutung innerhalb dieses Zeitraumes. (Bitte einen Wassernapf mit reinstellen)
  • Alternativ eignen sich regelmäßig durchgeführte Bäder (mindestens 30 min.) in handwarmem Wasser, (in der Regel bei 25–30 °C). Achtung! Nicht alle Reptilien können schwimmen, bitte nicht zu viel Wasser.
  • Bei unvollständiger Häutung wird das Tier zunächst für eine halbe Stunde in handwarmem Wasser gebadet. Bei hartnäckigen Fällen können betroffene Stellen zusätzlich mit Panthenol-Salbe oder Zink-/Lebertransalbe eingeweicht werden. Je nachdem wenn die Creme sehr fettig ist, aufpassen das man das Tier wirklich in Quarantäne behält auf Hashaltpapier, da sich sonst Verschmutzungen ansammeln und durch die Lampe Verbrennungen entstehen können. 
  • Danach werden die nicht gehäuteten Hautreste vorsichtig mit einer Pinzette entfernt. Achtung: nicht an Hautresten auf den Augen von Schlangen ziehen! Auch Krallen und Schwanzspitze sollten äußerst behutsam behandelt werden.
  • Behandlung: Am Besten weicht man die Hautreste mit Wasser oder Vaseline ein. Sollte Dies nicht funktionieren, kann man den Gecko in einer Schüssel mit etwas lauwarmen Wasser baden (aber nicht ertränken). Danach zieht man die Hautreste vorsichtig mit einer stumpfen Pinzette ab. Sie sollten ganz leicht abgehen, also bitte nicht zu fest daran ziehen um das Tier nicht zu verletzen. Es wird sich in seiner Lage auch sehr wehren und winden denn die Tiere sind während der Häutung unvorsichtig und fühlen sich bei Handling gestört und wollen vor dem vermeintlichen Fressfeind flüchten.
    Kommen Häutungsprobleme bei einem Tier öfter vor, muss der Grund dafür in Erfahrung gebracht werden.

Vorsorge

- Im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit in unserer Wohnräume auf Werte bis unterhalb von 40%. Dies führt fast zwangsläufig zu Häutungsproblemen. Deshalb sollte während der Wintermonate für zusätzliche Luftbefeuchtung gesorgt werden. 

- Echsen und Schlangen: Optimierung der Luftfeuchtigkeit und Schaffung von Abriebmöglichkeiten (z.B. raue Steine, Rindenstücke).  Während der Häutungsphase sollte stets sauberes Wasser zum Baden und Trinken zur Verfügung stehen.

- Verwendung einer Wet-Box (Pro Tier mind. 1ne Box

- Wasserschildkröten benötigen einen trockenen, ausreichend warmen Sonnenplatz und Abriebmöglichkeiten unter Wasser. 

- Landschildkröten sollten zwischen Pflanzen umherstreifen und sich eingraben können, um Haut und Panzerschuppen einen natürlichen Abrieb zu ermöglichen.

Manchmal klappt diese Häutung nicht so richtig und es bleiben Hautreste an der Schwanzspitze, an den Zehen oder den Augenlidern zurück. Im Normalfall gehen diese Hautreste mit der nächsten Häutung von selbst ab. Sollten Diese jedoch Extremitäten abschnüren, muss man sie unbedingt entfernen, da es sonst zum Verlust der betroffenen Körperteile kommen kann. Die Ursache der Häutungsprobleme liegt in zu geringer Luftfeuchte, fehlende oder trockene Wetbox, ein nicht aufsuchen Dieser, sowie fehlende Abriebmöglichkeiten. Eine zu geringe Haltungstemperatur, Vitamin A- Mangel und Infektionen können auch dazu beitragen.

 


Abszesse:

 

Durch Hautverletzungen können Keime ins Gewebe eindringen. Wenn die Verletzung abheilt, bildet sich aus den Keimen ein Abszess. Bei Reptilien ist das Eiter nicht flüssig, sondern verkapselt sich als wachsartige, grießelige Substanz im Gewebe. Die Eiterkapsel wächst mit der Zeit und das Gewebe drum herum zeigt dies als Beule.

Behandlung:

- Operative Entfernung des Abszesses, bevor dieser das Tier beeinträchtigt oder schädigt.


Atemwegsinfekt/ Lungenentzündung:


Atemwegsinfekte werden in der Regel durch Viren ausgelöst. Zugluft und zu kühle oder feuchte Haltung, begünstigen einen Infekt. Reptilien können mangels Zwerchfell den gebildeten Schleim nicht abhusten, weshalb Infekte oft in Lungenentzündungen enden. Erkennen kann man Infekte durch Schleimabsonderung aus den Atemwegen, Atemgeräusche, Appetitlosigkeit, leicht geöffnetes Maul und beschleunigte Atmung.


Behandlung:

- Tierarzt aufsuchen denn bei Lungenentzündung hilft nur Antibiotikagabe.
- Quarantänehaltung
- Stress vermeiden
- Erhöhung der Luftfeuchte
- Zugluft vermeiden aber für gute Belüftung sorgen
- Vitamine A, C und D zuführen
- Anreicherung der Luft für max 15 Min. mit Salz über einen UV- Nebler. (Tier dazu in eine Box setzen und die Luft dort einleiten).
- Bitte KEINE ätherischen Öle verwenden!


Augenerkrankung/ Bindehautentzündung:


Bindehautentzündung kann durch Zugluft, verschleppte Erkältung, Stress, Staub-/ oder Sandpartikel, zu starke UV- Bestrahlung, Vitamin A- Mangel entstehen. Sie zeigt sich durch gerötete Bindehaut, Augenausfluss, verklebte oder geschwollene Augen und es ist oft nur ein Auge betroffen bevor sich das Zweite ansteckt. Betroffene Tiere meiden helles Licht und haben Probleme beim Futterfang.


Behandlung:
- Euphrasia-Tropfen 2x täglich. Alternativ das Tier mit einer 1 %igen Kochsalzlösung besprühen, der Ringelblumen Essenz zugesetzt wurde.
- Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch Sprühen von Wasser
- Tierarzt aufsuchen und ggf. Fremdkörper entfernen lassen. Eventuell steckt auch ein Infekt dahinter der mit Antibiotika behandelt werden muss.


Gicht/ Gelenkprobleme/ Zerrungen/ Entzündungen:


Manchmal tut sich auch ein Kletterkünstler wie der Gecko weh. Schäden an Gelenken, Muskeln, Sehnen usw. entstehen gerne bei Stürzen von Plattformen, Paarungsbissen oder Reibereien, wenn sich ein Tier zu sehr wehrt und das Andere nicht los lässt. Das kann bis hin zu ausgerenkten Gliedmaßen oder Knochenbrüchen führen.
 Betroffene Tiere belasten das schmerzhafte Gliedmaß nicht oder wenig, es ist geschwollen oder wird lahm nachgezogen. Aufgrund Schmerzen wird dann gerne auch Futter verweigert.

Behandlung:
- Leichte Zerrungen behandelt man mit Arnika Salbe
- Schwellungen kann man mit
 Lymphdiaral Salbe behandeln
- Brüche muss unbedingt ein Tierarzt behandeln! (Unter ''K'' wie Knochenbrüche findet ihr mehr dazu)

Gicht bekommen Leopardgeckos durch ständige Überfütterung mit Mehlwürmern in Verbindung mit zu wenig Flüssigkeitsaufnahme und zu trockener Haltung. Der Harnsäurewert im Blut steigt an, es bilden sich Kristalle und diese lagern sich in den Gelenken ab. Dort sorgen sie für Schwellungen und Schmerzen. Langfristig werden die Nieren geschädigt und in Folge auch Leber und Herz. Betroffene Tiere liegen vermehrt im Wasser, haben geschwollene Gelenke welche sie vor Schmerz schonen, sind aggressiv, fressen nichts und liegen viel herum.

Behandlung:
- Vermehrt Flüssigkeit zuführen
- Ernährung umstellen (kein tierisches Eiweiß bzw. Maden und Würmer)
- Gabe von Allopurinol, um damit den Harnsäurespiegel zu senken. Dosierung: 3,75mg auf 50g Tiergewicht
- Nierendurchblutung durch Wärme erhöhen. Handwarme Bäder, Wärmeplätze schaffen.


Schwellung hinter den Axillartaschen

 

Treten oft bei "zu gut" genährten Tieren auf (Fettpolster)-auf Würmer und Maden verzichten, nicht zu oft füttern (abspecken)-Schwellungen können aber auch Kalzium Einlagerungen sein, gehen diese auf Dauer nicht weg (chronisch) oder beeinflussen das Tier in seiner Bewegung, sollte  Tierarzt die Stelle punktieren und untersuchen.


Zeitweises Übergewicht:

 

Wenn man zu viel fetthaltige Insekten wie Mehlwürmer füttert, schlägt das irgendwann auf die Linie. Dies wird als erstes am Schwanz sichtbar. ''Normal'' genährte Leopardgeckos haben einen Schwanz der etwas dicker als der Schwanzansatz ist aber bei Übergewichtigen Tieren ist dieser deutlich dicker. Da hilft nur eine eiserne Diät ohne fette Würmer oder Leckerlis sonst drohen ernsthafte Organschäden. Eine Leberverfettung ist hier die häufigste Todesursache.


Was ist eine Quarantäne?

Als Quarantäne bezeichnet man einen bestimmten Zeitraum das Tier separat unter möglichst sterilen Bedingungen gehalten wird. Ziel ist, das Einschleppen von Krankheiten und Parasiten zu vermeiden.  

Egal welches Tier, das erste Tier im Terrarium sein soll oder bereits Tiere vorhanden sind, ob von Freunden, Bekannten, Züchtern oder Reptilienmessen eine Quarantäne ist in jedem Fall erforderlich.

Es geht nicht nur darum den eigenen bereits vorhandenen Bestand zu schützen, auch ein mühevoll eingerichtetes Terrarium müsste desinfiziert oder sogar entsorgt werden.

Denn auch ein augenscheinlich gesundes Tier kann viel in sich tragen,

im schlimmsten Fall kann das den Tod des gesamten Tierbestandes mit sich führen.


Quarantänebox einrichten:

- handelsübliche Plastikbox

(Maße für ein adultes Tier ca.: 60/40/15 L/B/H)

-Küchenrolle als Unterlage (regelmäßig auswechseln)

-kleine Höhle (Blumentopfuntersetzer bieten sich an und lassen sich leicht abkochen)

-Wasser-, und Calciumschälchen

-Wetbox (Eisdose, Vorratsdose) gefüllt mit Kokosfaserhumus

-raue Gegenstände als Häutungshilfe (können abgebacken oder abgekocht werden)

 Zur Belüftung der Quarantänebox kann man kleine Möbellüfter einsetzen oder bohrt kleine Löcher

(Kaminlüftung: eine Seite oben, andere Seite unten)

 

Durchführung einer Quarantäne

Die Dauer einer Quarantäne beträgt im durschnitt 3 Monate, muss das Tier behandelt werden auch darüber hinaus. Nach dem Transport kommt das neu erworbene Tier in eine bereits dafür vorbereitete Box, die sich in räumlicher Trennung  zu anderen Tieren befindet.

Jetzt muss das Tier sich erst einmal an seine neue Umgebung gewöhnen und sich vom Transportstress erholen. Denn auch durch diesen können Krankheiten ausgelöst werden. Einige Parasiten können erst nach geraumer Zeit im Kot des Geckos nachgewiesen werden wenn das Tier diese in entsprechender Menge ausscheidet.

 In der Zeit der Quarantäne können Sie ihr Tier genau beobachten und kennenlernen.

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-funktioniert die Häutung problemlos?

-frisst das Tier? (was, wie viel?)

-funktioniert seine Verdauung, hat es Durchfall oder sogar Erbrechen?

-verhält es sich normal oder treten eventuell neurologische Störungen auf?

-wie reagiert der Gecko auf Sie?

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Beleuchtung und Wärmezufuhr von 12h täglich sind auch in Quarantäne nötig.

Dabei sollte darauf geachtet werden das ein Temperatur Gefälle in der Box gegeben ist.

Wenn ihr eine Heizmatte verwendet, sollte diese nur 1/3 der Fläche der Box betragen.

Zum Händeln des Tieres und seiner Einrichtung verwendet bitte Einweghandschuhe und eine separate Futterpinzette. Dies ist sehr wichtig für eine einwandfreie Hygiene.

Gefüttert wird der Gecko regelmäßig und abwechslungsreich,

damit das Tier in ausreichender Menge Kot absetzen kann.

Dieser wird gesammelt und in ein fachkundiges Labor zur Kotuntersuchung geschickt.

Warum Quarantäne?
Jeder wird mal krank und so geht es auch Leopardgeckos. Dies zu erkennen ist schwer und oft tragen Reptilien den Erreger schon lange oder sogar schon immer in sich, ohne dies zu zeigen. Ihr müsst wissen, dass 60-80% aller Leopardgeckos bei Erwerb und auch langjährige Bestandstiere mindestens 1 Parasitenart in sich haben mit der sie unter Umständen in Symbiose leben. Meistens sind das die harmloseren Oxyuren, welche oft nicht einmal behandelt werden müssen. Durch z.B. Transportstress, Trächtigkeit oder andere Faktoren vermehren sie sich plötzlich massiv im Wirt, schwächen ihn und töten ihn letztendlich.
Eine Quarantäne ist übrigens auch dann nötig, wenn ihr noch keine Reptilien habt die sich anstecken könnten und auch wenn die Tiere von einem einzigen Züchter sind! Ich werde das oft gefragt und auch wenn die Tiere von mir sind, grundsätzlich IMMER Quarantäne machen!
Es geht hier zum Einen darum euer neues Terrarium nicht mit Parasiten zu kontaminieren und zum Anderen darum dass eine Infektion rechtzeitig erkannt und behandelt werden kann. Bricht durch den Transportstress eine Erkrankung aus, bekommt man die Parasiten im Terrarium niemals behandelt, weil die Tiere alle Oberflächen mit den Parasiten kontaminieren und sich ständig selbst neu anstecken. Es ist einfach nicht lustig euer neu eingerichtetes Terrarium nach 4 Wochen wieder auszuräumen, zu desinfizieren (falls überhaupt möglich) oder alles neu kaufen zu müssen.

Anzeichen einer Erkrankung:

  • stinkender, dünnflüssiger Kot (stinken tut frischer Kot immer)
  • Nahrungsverweigerung
  • Abmagerung
  • Erbrechen
  • Lethargie (teilnahmsloses herumliegen ohne sich viel zu bewegen)

Kotuntersuchung

 

Bei einer Kotuntersuchung  lassen sich Innenparasiten (Endoparasiten) diagnostizieren. Diese Parasiten können Durchfall, verminderten Appetit, Gewichtsverlust, Dehydration, blutige Darmentzündungen oder Probleme bei der Fortpflanzung verursachen.

Gerade in der Winterruhe kann ein Parasitenbefall schwere Folgen für das betroffene Tier haben und sogar bis zum Tod des Tieres führen.

Bei einem positiven Ergebnis einer Kotuntersuchung muss ein reptilienkundiger Tierarzt aufgesucht werden.

Dieser wird Medikamente in erforderlicher Dosierung verschieben.

Die betroffenen Tiere müssen in Quarantäne behandelt werden, Terrarium und Einrichtungsgegenstände gereinigt und desinfiziert werden. Nach der Behandlung ist eine erneute Kotprobe erforderlich um den Erfolg der Behandlung abzusichern

 


Kot

Die Reptilien scheiden den Kot immer zusammen mit Urin aus. beides in trockener Form.

Das Weisse ist der Urin und das Braune der Kot. 

Die Verschiedenen Konsistenzen:

eher trockener Kot:

Ursache: 

-eher tiefe Luftfeuchtigkeit

-evtl. zu wenig Trinkmöglichkeiten

-evtl. zu wenig Wetboxen

Behebung:

- Luftfeuchtigkeit der optimalen Tierhaltung anpassen

- genügend Trinkmöglichkeiten anbieten

- Pro Tier mind. 1ne Wetbox

- Kotuntersuchung empfehlenswert

- Futtertiere ebenfalls mit Wasser versorgen bezw. gut und reichhaltig anfüttern bevor diese verfüttert werden


optimaler trockener Kot:

 


Durchfall (zu flüssiger Kot)

-Die Gründe für Durchfall könnten unterschiedlicher nicht sein. Im günstigsten Fall ist es nur eine Magenverstimmung durch z.B. falsche Ernährung oder Stress. Diese vergeht von selbst nach ein paar Tagen. Im schlimmsten Fall ist es ein Hinweis auf eine Infektion. Das Tier braucht in dieser Zeit verstärkt Mineralstoffe und Flüssigkeit, um den Verlust dieser Stoffe auszugleichen. Hält der Durchfall an, gilt es die Ursache zu finden.


Behandlung:
- Kein Futter, vermehrte Flüssigkeitsgabe, BeneBac zur Unterstützung des Magen-/ Darm- Gleichgewichtes geben.
- Tierarzt aufsuchen und frische Kotproben abgeben oder einsenden.



Darmvorfall:


Darmvorfälle haben Reptilien hauptsächlich, wenn sie an einer massiven Parasiteninfektion, Durchfall oder Verstopfung leiden, aber es kann auch eine chronische
 Bindegewebsschwäche vorliegen. Bei einem Darmvorfall stülpt sich der Darm direkt am After nach außen und wird unbehandelt abtrocknen und schließlich absterben.

Behandlung:
- Tier sofort separat auf feuchtes Zewa setzen und den herausstehenden Darm wenn nötig von Schmutz befreien.
- Darmstück mit kaltem Wasser kühlen und das Tier 90 Minuten in einer Zuckerlösung baden. Er könnte sich dadurch zurückziehen.

- So schnell als möglich den Tierarzt aufsuchen, dieser wird den Darm mittels Wattestäbchen und Gleitgel wieder nach innen massieren.


Erbrechen:

 

Das Erbrechen halb verdauter Nahrung muss nicht unbedingt heißen, das das Tier krank ist. Manchmal neigen Leopardgeckos dazu sich zu überfressen und geben einen Teil der letzten Mahlzeit wieder von sich. Durch zu kalte Haltung kann die Verdauung ebenfalls gestört werden und es kommt vermehrt zu Erbrechen. Kommt dies öfter vor und stimmen die Temperaturen, liegt eine Erkrankung vor, die der Tierarzt untersuchen muss. Frisch Erbrochenes kann man relativ gut auf Krankheitserreger und Parasiten untersuchen.

Behandlung:
- Kein Futter, vermehrte Flüssigkeitsgabe
- Tierarzt aufsuchen und frische Kotproben abgeben oder einsenden.

Wird die Ursache gefunden, muss demensprechend mit Medikamenten behandelt und ggf. das Terrarium entsorgt oder gereinigt werden.

Quelle: https://www.der-leopardgecko.de/der-leopardgecko/ern%C3%A4hrung/futterinsekten-und-deren-zucht/

Quelle: https://gecko-attack.jimdo.com/wissenswertes/krankheiten/