Zucht und allgemeine Informationen

Underwoodsaurus milii brauchen täglich frisches Wasser und 2-3 mal wöchentlich Futter. In den Abendstunden kurz bevor die Beleuchtung sich abschaltet stehen bei uns 3x wöchentlich Reinigungsmaßnahmen an, bei denen man sich gleichzeitig ein gutes Bild vom Zustand der Tiere verschaffen kann. Es werden Kot, Häutungsreste und tote Futtertiere aus dem Terrarium entfernt. Die Wet Boxen werden dabei ebenfalls auf Verschmutzungen kontrolliert und wenn nötig, angefeuchtet. Nach den Reinigungsarbeiten sprühen wir noch lauwarmes  Wasser um die Luftfeuchtigkeit etwas zu erhöhen.

Einmal im Jahr erfolgt eine Austausch des Bodengrundes und eine Reinigung aller Einrichtungsgegenstände (abkochen oder abbacken).


Einzelhaltung

U. milii brauchen keine Artgenossen zum überleben. 

Es kommt jedoch vor das mehrere Tiere sich eine beliebte Höhle oder Verstecke teilen.

Gruppenhaltung

U. milii können in kleinen Gruppen gehalten werden. (kann gut gehen, muss aber nicht)

Grundvoraussetzung ist ein ausreichend großes, gut strukturiertes Terrarium mit Rückwand, Höhlen und genug Versteckmöglichkeiten.  Kommt es jedoch zu Rangstreitigkeiten oder eines der Tiere wird unterdrückt muss die Gruppe getrennt werden. Ein Ausweichterrarium sollte immer zur Verfügung stehen.


Geschlechtsunterschiede

Die Männchen sind an den deutlich verdickten Hemipenistaschen zu erkennen. Diesen nehmen paarige Kopulationsorgan (Hemipenes) auf.

 

Dem Weibchen fehlt die Verdickung an der Unterseite des Schwanzansatzes. Zudem werden Weibchen größer als Männchen.


Geschlechter untereinander

 

Männchen ♂- Männchen ♂

Da Männchen untereinander recht territorial sind ist von einer Haltung

mehrerer Männchen in einem Terrarium dringend abzuraten.

 

Männchen ♂- Weibchen ♀

Eine Gruppe aus einem Männchen und mehreren Weibchen funktioniert meist problemlos.

Oft wird auch von Paarhaltung berichtet, jedoch ist das Weibchen dann dauerhaft dem Paarungsdruck des Männchens ausgesetzt und sie muss kräftezehrende Eiablagen bewältigen. Dies bedeutet Stress für das Tier und kann gesundheitliche Folgen mit sich bringen.

Eine Gruppe aus einem Männchen und 2-3 Weibchen finde ich persönlich sehr empfehlenswert.

Weibchen ♀- Weibchen ♀

Weibchen untereinander tolerieren sich sodass ein zusammenhalten in den wenigsten Fällen Probleme bereitet wenn die Charakter harmonieren.

 

Adulte Tiere und Jungtiere

bitte nicht zusammen setzen, die Jungtiere könnten als Futter angesehen werden. Ein zusammensetzen sollte erst bei ungefähr gleicher Größe/ Gewicht erfolgen.

 

Vergesellschaftung mit anderen Geckos oder Reptilienarten ist nicht zu empfehlen.

 


Underwoodisaurus milii- Terrarium/ Technik

Der richtige Standort für ein Terrarium

 

Gewählt werden sollte ein ruhiger Standort in der Wohnung, von dem man die Tiere gut beobachten kann.

Am besten steht ein Terrarium erhöht, auf einem stabilen Unterschrank.

(Fernseher Unterschranke, Sideboards auch Unterschränke für Aquarien sind gut geeignet)

 

Ein Terrarium sollte nicht: ...

-direkt auf dem Fußboden stehen (Bodenkälte, Zugluft)

-neben einer Heizung stehen (ungewollte Temperatureinflüsse)

-an einem Platz mit direkter Sonneneinstrahlung stehen

-als Unterschrank für Fernseher/ Hifi Anlagen dienen

-neben lauten Haushaltsgeräten seinen Platz finden

-in einem Kinderzimmer stehen

 

Störungen durch hohe Lautstärke löst bei den Reptilien Stress aus, sie lassen sich kaum noch blicken, werden schreckhaft und scheu. Im schlimmsten Fall werden dauerhaft gestresste Tiere krank oder gehen ein.

 


Größe des Terrariums

Unsere Tiere leben in einem 100x50x50 cm großem Terrarium in einer Gruppenstärke von 2 Weibchen (die jeweils Männchen in Einzelhaltung)

 


Terrarien Einrichtung

Eine Rückwand erhöht den Bewegungsraum der Tiere,

sie kann je nach Geschmack mit Korkplatten oder Rinde gestaltet werden.

Auch aus Styropor, Bauschaum und Fliesenkleber kann eine individuelle Rückwand erschaffen werden. Im Internet findet man zahlreiche Bauanleitungen. Unsere Tiere sind sehr oft auf der Rückwand zu beobachten, unser Männchen schläft sogar oft auf dieser.

 

Als Bodengrund verwenden wir den DEesert Bedding Brown. Zahlreiche trockene und auch leicht feuchte Höhlen und Versteckmöglichkeiten erhöhen das Wohlbefinden der Tiere.

Gut verwenden lassen sich Korkröhren-, Stücke, halbe Kokosnüsse, oder Höhlen aus dem Handel. Auch unglasierte Tonuntersetzer lassen sich gut als Höhle umfunktionieren, befeuchtet man diese ab und zu entsteht in ihnen ein wunderbares Micro Klima. 

Zudem bieten wir  mehrere Wet Boxen an, sie dienen der Häutungshilfe und Weibchen legen ihre Eier in ihnen.

Leider benutzen sie diese auch gerne als Toilettenplatz. Häutungsreste und Kot der Tiere können schnell zur Schimmelbildung führen deshalb müssen sie regelmäßig kontrolliert werden.

Natürlich darf ein Schälchen frisches Wasser und ein Schälchen mit Calcium in keinem Terrarium fehlen.

Dekorieren kann man je nach Geschmack mit getrockneten Gräsern, Laub, Ästen, Steinen oder künstlichen Pflanzen.


Beleuchtung/ Temperatur

 

Betriebszeit im Sommer 12-14 Stunden.

Betriebszeit im Winter: 6-8 Stunden.

Die Temperatur wird durch einen Thermo Control Pro 2 und einem 20W Halogenstrahler geregelt.

Dieser ist auf der rechten Seite  montiert um ein Temperaturgefälle zu erreichen, die Tiere können ihre Vorzugstemperatur wählen. Temperaturkontrolle ist bei

U. milii sehr wichtig da die Tiere sehr empfindlich auf zu hohe Temperaturen im Terrarium reagieren.

 


Ernährung

U. milii fressen ausschließlich Insekten.

Auf Obst und Gemüse ist ihr Verdauungstrakt nicht ausgelegt.

Geeignete Futtertiere:

Mittelmeergrillen, Steppengrillen, Zweifleckgrillen, Kurzflügelgrillen, Argentinische Waldschaben, Schokoschaben, Wanderheuschrecken, Wüstenheuschrecken

Ungeeignete Futtertiere:

Mehlwürmer, Heimchen, Wachsmottenraupen

(diese sollten eher selten verfüttert werden)

Alle aufgeführten Insekten sind problemlos im Handel zu erwerben.

 

Calzium und Vitaminzusatzpulver verwenden wie erwähnt. (Kategorie: Informationen)


Verfüttert werden Insekten die problemlos von den U. miliis überwältigt und herunter geschluckt werden können.

in den Sommermonaten: 2-3mal wöchentlich

in den Wintermonaten: 1-2mal wöchentlich

in der Winterruhe (8-10Wochen): kein Futter.

Futterinsekten einige Tage vor der Verfütterung hochwertig und Vitaminvoll anfüttern.


Die Zucht

Die Verpaarung und Nachzucht von Underwoodisaurus milii gestaltet sich recht einfach da die Tiere nach der Winterruhe (8-10 Wochen) sehr produktiv sind.

In der Winterruhe sollten das Männchen von Weibchen getrennt werden.

Dies wirkt sich positiv auf die Fortpflanzungsaktivität, Erhöhung der Befruchtungs- und Schlupfrate aus. Zudem haben Weibchen die Möglichkeit sich in dieser Zeit zu erholen.


Das Paarungsverhalten: Fortpflanzungsaktivitäten bereits ab Februar zu beobachten

Kopulation nur sehr selten zu beobachten, dennoch am hörbarem Quieken der Weibchen festzustellen

Männchen beginnt das Weibchen an den Flanken zu beißen und arbeitet sich Richtung Nacken vor

leichte Bissspuren sind ein deutliches Indiz auf eine Paarung

Kopulationsdauer 15-50 min.


Die Eiablage: Trächtige Weibchen suchen einige Tage vor der Eiablage die Wet Box auf und führen Probegrabungen durch.

Das Substrat sollte die richtige Feuchtigkeit haben und sollte aufgelockert sein.
Tiere dann bitte nicht stören und Wet Box in Ruhe lassen.
Sind mehrere trächtige Weibchen im Terrarium sollten mehrere Boxen angeboten werden. Ein Gelege besteht fast immer aus zwei ovalen weichschaligen Eiern die im Substrat vergraben werden. Die Eiablage erfolgt immer nachts.
Nicht vergrabene Eier sind meist unbefruchtet.

 


Inkubation: Das Gelege sollte zeitnah aus dem Terrarium in einen Inkubator überführt werden da andere grabende Weibchen das Gelege beschädigen könnten. Auch könnten Futtertiere die Eier anfressen. Bei der Überführung ist äußerste Vorsicht geboten, die Eier dürfen dabei nicht gedreht werden. 

Geeignete Brutsubstrate sind Vermiculit und Perlit. Die Eier werden in eine kleine Kuhle gelegt und mit dem Brutsubstrat bedeckt. Bei einer Bruttemperatur von 26,5C° schlüpfen nach 73-82 Tagen die Jungtiere, bei denen das Geschlechter Verhältnis ungefähr gleich seien sollte. Erhöht man die Bruttemperatur verkürzt man die Zeitigungsdauer, erhält dafür aber fast nur Männchen. 

Jungtiere schlüpfen fast immer in der Nacht und haben ein Kopf- Rumpf- Länge (KRL) von 40-43mm.

Informationsquelle: Infoseite  gecko-attack (jimdo.com)